Südostasien (Kuala Lumpur, Singapur und Bali)
Unsere erste Reise nach Asien bzw. Südostasien sollte uns noch lange im Gedächtnis bleiben und unsere weiteren Reiseziele maßgeblich beeinflussen. Auf der Suche nach einem geeigneten Urlaubs- und Reiseziel für Ende September fiel unser Blick schnell auf Thailand. Doch so recht wollte uns diese Vorstellung nicht gefallen. So ließen wir unseren Blick weiter schweifen und stießen schnell auf Malaysia und dann auf Singapur (wenn man eh schon da ist) sowie Indonesien. Rasch zeichnete sich aus den noch vagen Konturen ein konkretes Bild unserer Reise ab. Für Indonesien war Bali schnell als Ziel festgelegt. Auch die Reihenfolge stand und somit konnte unsere Erkundung von Südostasien losgehen.
Kuala Lumpur (Malaysia) – Der erste Kontakt
Den Beginn in Malaysia mit der Hauptstadt Kuala Lumpur machte den perfekten Start unserer Tour durch Südostasien aus. Diese Stadt, die so viel Charakter hat und uns direkt in das asiatische Leben eintauchen ließ, begeisterte uns ab dem ersten Moment. Positiv ausgedrückt wurden alle Sinne des Menschen hier bedient. Ferner empfing uns Kuala Lumpur damals im September 2019 mit der schlechtesten Luftqualität weltweit.
Wir kamen am späten Abend nach einem Zwischenstopp in Singapur in Kuala Lumpur an und nahmen uns ein Taxi. Für 150 MYR (Malaysischer Ringgit) – umgerechnet ca. 30 Euro – ging es zu unserem Hotel City Comfort Hotel Kuala Lumpur City Centre günstig gelegen westlich von Bukit Bintang.
Das Hotel erfüllte alle unsere Erwartungen (die zugegebenerweise nicht besonders hoch waren). Es war sauber und relativ modern. Das Personal war freundlich und das Wichtigste war wie immer die Lage, die für unsere Zwecke und unsere Unternehmungen perfekt war. Somit war das Hotel preis-/ leistungsmäßig top.
Hautnah durch die Hitze
Unseren ersten Tag begannen wir wie so oft zu Fuß, um hautnah die Stadt erkunden zu können. Unweit unseres Hotels befand sich der Petaling Street Market in Chinatown. Diese Straße bietet alles was das Herz begehrt. Alle möglichen „Markenartikel“ sowie Essen. Wir liefen die Straße einmal ab und machten kehrt, um am Sri Maha Mariamman Temple vorbeizukommen. Dem ältesten Hindutempel in Kuala Lumpur. Hier begnügten wir uns mit einem Foto von außen.
Weiter nördlich zwei Straßenblocks weiter besuchten wir den Sin Sze Si Ya Tempel. Dieser chinesische Tempel ist wiederum der älteste taoistische Tempel der Stadt und einen kostenlosen Blick wert. Bereits nach wenigen Metern in Kuala Lumpur wird deutlich, dass hier so ziemlich alle Religionen der Welt beheimatet sind. Ob Buddhisten, Muslime, Christen oder Hindus. In Kuala Lumpur (und im weiteren Südostasien) lebt man hier Tür an Tür mit den unterschiedlichen Glaubensrichtungen.
Einen Katzensprung westlich vom Tempel befindet sich der Central Market von Kuala Lumpur. Hier findet der Besucher reihenweise Läden und Restaurants in einer Markthalle. Kann verweilen und Ablenkung finden. Neben dem Central Market befindet sich der Kasturi Walk. Eine überdachte Marktstraße, die zur Entleerung des eigenen Portemonnaies dienen kann.
Über den Klang Fluss, vorbei am River of Life und der Masjiid Jamek Moschee ging es weiter zum Merdeka Square. Hier wurde das erste Mal die malaysische Flagge gehisst und somit ist dieser Platz auch als Unabhängigkeitsplatz bekannt. Beeindruckend ist nicht nur der riesige Platz, sondern auch das Sultan Abdul Samad Regierungsgebäude daneben.
Kampung Baru oder: Hinter den Wolkenkratzern
Mittlerweile nahm die Hitze und der Dunst erbarmungslos zu – ein weiteres Merkmal in Südostasien. Es wurde Zeit sich dem Untergrund zu widmen und mit der Bahn (für umgerechnet 0,40 Euro pro Person) zur nächsten Etappe zu gelangen. Diese hieß Kampung Baru und ist ein traditionelles Viertel mit Holzhäusern und einem ländlichen Flair abseits des hektischen Großstadtlebens.
Wir schlenderten einfach ziellos durch die Straßen und sogen den Kontrast förmlich auf. Ohne das Skyline-Panorama im Hintergrund hätte man glauben können irgendwo auf dem Land in Malaysia zu sein. Die Menschen gingen ihrem täglichen Geschäft nach. Ob Haushalt, Einkaufen oder Schule – es war eine live gewordene Dokumentation, die wir hier beschreiten durften.
Im Herzen Kuala Lumpurs
Anschließend ging es wieder mit der Bahn weiter zum absoluten Wahrzeichen der Stadt – die Petronas Twin Towers erwarteten uns. Das ehemals höchste Gebäude der Welt ist beeindruckend und einen Besuch wert. Wir begnügten uns mit einem Foto von außerhalb und spazierten weiter durch den weitläufigen und schönen KLCC Park.
Zu Fuß ging es weiter ins lebhafte Viertel Bukit Bintang. Hier werden unzählige Shopping-Center, Restaurants und Bars geboten. Die Hauptschlagader der Stadt verläuft durch dieses Viertel möchte man meinen, wenn man sich hier durch die Straßen bewegt. Eine Mischung aus Times Square und Piccadilly Circus erwartet hier den Besucher. Nach einem Essen im Greyhound Café ging es zurück ins Hotel. Wir hatten das Bedürfnis den Schmutz des Tages abzuwaschen und auch die Akkus aufzuladen. So spannend der Tag auch war. Das Klima und die zurückgelegten Strecken zehrten an den Kräften. Südostasien verlangte einiges von uns ab. Wir wollten ferner fit sein für das absolute Highlight des ersten Tages unserer Reise.
Montagabends
Bereits vor dem Urlaub suchten wir uns die Location Heli Lounge Bar zum Ausklang des Abends über den Dächern Kuala Lumpurs. Diese Rooftop Bar ist der absolute Hammer. Der Eintritt ist kostenlos und die Drinks dennoch bezahlbar. Der Service vorbildlich und der Ausblick sagenhaft. Dazu wurde stimmungsvolle Musik aufgelegt und der Abend somit perfekt untermalt.
Das Geniale an der Bar ist, wie der Name vermuten lässt, dass es ein ehemaliger Hubschrauberlandeplatz ist, der als Bar umfunktioniert worden ist. Ferner gibt es keine meterhohen Gitter oder Glasscheiben als Absperrung vor dem Abgrund. Lediglich ein kniehohes Seil, was natürlich zu tollen und ungehinderten Aufnahmen führt. Womöglich auch zum ungehinderten Tod. Aber auch zu tollen Aufnahmen.
Batu Caves & Genting Highlands
Es ist interessant, wenn man von der eigenen Couch eine Reise plant, welche Vorstellungen und welche Herangehensweisen man als Tourist an den Tag gelegt hat. Auch welche Vorstellungen und Erwartungen einen inspirierten. Noch interessanter ist die Tatsache, für was man sich letztendlich entschieden hat und was dabei herausgekommen ist.
Den zweiten Tag in Kuala Lumpur planten wir ursprünglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln bzw. mit einem Leihwagen zu verbringen. Wir wollten den 50 Kilometer nördlich von Kuala Lumpur und auf einer Höhe von über 1.700 m gelegenen Genting Highlands Resort (eine Mischung aus Las Vegas und Disney World) sowie die Batu Caves (Kalksteinhöhlen mit hinduistischen Tempeln zwischen Genting Highlands und Kuala Lumpur) eigenständig abfahren.
Zum Glück entschieden wir uns hier aber eine Tour zu buchen, die zu beiden Sehenswürdigkeiten führte. Über GetYourGuide buchten wir unsere Tagestour „Batu Caves & Genting Highlands“ inkl. Hotelabholung. Die Tour begann um 09:00 Uhr und ging mit dem Bus und den anderen Gästen zunächst zu den Genting Highlands. GetYourGuide eignet sich grundlegend gut bei Touren durch Südostasien wie wir in Zukunft feststellen sollten.
Hier hatten wir insgesamt so ziemlich genau 4 Stunden Zeit, um das Resort zu erkunden. Dies ist natürlich eine Dauer, die lächerlich erscheint bei den Möglichkeiten, die dem Besucher dort geboten werden. Für eine Übersicht ist es aber ausreichend und man sollte sich genau überlegen, für was die Zeit verwendet werden soll.
Der Ausstieg aus dem Bus erfolgte bei den Genting Highlands Premium Outlets. Von hier führt die Seilbahn (Awana SkyWay) weiter zum Tempel Chin Swee Caves und dann weiter zum Genting Highlands Resort. Wir empfehlen zuerst den Besuch des Tempels, dann des Resorts und abschließend (wenn Zeit vorhanden) das Outlet.
Der Chin Swee Caves Tempel ist bereits ein Erlebnis und sehr weitläufig mit vielen Ecken zu entdecken. Ferner gibt es einen tollen Ausblick auf die Landschaft. Spannend ist dabei das Ablaufen der Ten Chambers of Hell nach dem buddhistischen Glauben und somit der „Journey of Enlightenment“.
Da wir aber brav waren, machten wir uns auf in den Himmel. Zumindest fühlt sich das so an, wenn man mit der Seilbahn weiter zum Resort fährt. Spektakulär bricht der Nebel auf und unter einem breitet sich die gesamte Freizeit- und Spaßanlage aus. Wir verzichten an dieser Stelle auf eine detaillierte Aufzählung aller Unterhaltungsmöglichkeiten vor Ort und empfehlen einen Blick auf die Homepage des Veranstalters. Das Resort besteht aus unzähligen Hotels, u.a. dem weltgrößten Hotel First World Hotel, (Indoor-) Freizeitparks und Casinos. Wir hatten jedenfalls einen Riesenspaß und wünschen an dieser Stelle bereits viel Vergnügen bei der eigenen Erkundung.
Nach einem kurzen Snack – zu mehr reichte die Zeit dann nicht mehr – versammelten wir uns vor dem Bus und die Tour ging weiter Richtung Batu Caves. Zuvor hielt der Bus noch an einem kleinen Shop, damit die Touristen auch die Möglichkeit bekamen was zu kaufen.
Für die Erkundung der Batu Caves hatten wir ca. 1 Stunde Zeit. Manche brauchten die, um alleine die fast 300 bunten Treppenstufen vom Vorplatz zur Haupthöhle zu meistern. Oder auch den perfekten Winkel zu bekommen, um die über 40 m hohe goldene Statue Murugans auf dem Vorplatz fotografieren zu können. Die eine Stunde verflog so oder so sehr schnell, denn auch das Innere der Höhle ist beeindruckend und lädt zur Erkundung ein. Abschließend wurden wir wieder zum Hotel gebracht (oder auch auf der Strecke dorthin je nach Wunsch rausgelassen). Eine für uns perfekte Tour (mit einem perfekten Guide) ging somit zu Ende.
Dienstagabends
Den zweiten erfolgreichen Tag wollten wir auch gebührend abschließen und gingen so zur SkyBar im Traders Hotel. Auch hier war der Eintritt kostenlos. Die Bar befindet sich zwar im Inneren, besitzt aber den perfekten Blick auf die Petronas Twin Towers und hat einen besonderen Flair mit dem Pool. Vom 33. Stockwerk genossen wir unsere Drinks und ließen den Tag Revue passieren. Beachtet muss an dieser Stelle, dass die Twin Towers nur bis 24:00 Uhr beleuchtet werden.
Bei uns gingen dann auch die Lichter aus und wir waren begeistert von Kuala Lumpur und den zwei spannenden und abwechslungsreichen Tagen. Der erste Kontakt mit Südostasien war ein Volltreffer. Am nächsten Tag ging es weiter nach Singapur. Diesmal kostete das Taxi zum Flughafen übrigens nur 75 MYR (umgerechnet 15,- Euro).
Singapur – Der zweite Kontakt
Der Stadtstaat sollte nun unsere zweite Station auf unserer Tour durch Südostasien sein. Nach dem etwas chaotischen Kuala Lumpur kam uns Singapur wie die Streberversion zweier Geschwister vor. Doch der Reihe nach. Zuerst kam das Einchecken nach dem einstündigen Flug. Anschließend hatten wir Zeit die ersten Erkundungen zu machen.
Den Flughafen-Transfer konnten wir ganz bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln meistern. Mit einer EZ-Link-Karte (wiederaufladbare Chipkarte) konnten wir die Strecke vom Flughafen für 1,65 Singapur-Dollar hinter uns bringen (anstatt regulär als Einzelfahrt für 2,50 SGD).
Unser Hotel war das schicke Boutique-Hotel Hotel Clover (769 North Bridge Road). Die Zimmer und das Bad waren sauber und modern. Das Frühstück wurde frisch zubereitet und in der wenigen Zeit, die wir dort verbringen durften, fühlten wir uns sehr wohl. Das Essen wird übrigens im benachbarten Restaurant Brine serviert. Auch dieses zweite Hotel auf unserer Reise war somit ein Volltreffer (und die Befürchtung in Südostasien keine entsprechenden Unterkünfte zu bekommen völlig unbegründet).
Powernapping und Powerwalking
Nach dem Einchecken und einem kleinen Einkauf legten wir uns kurz hin. Nach 3 Stunden hatten wir unseren Powernap hinter uns gebracht (anscheinend hatte Kuala Lumpur doch mehr Kraft gekostet) und waren somit ausgeruht und bereit für einen kleinen Erkundungsspaziergang durch unser Viertel.
Die Lage unseres Hotels war ja auch nicht willkürlich ausgewählt. Wir befanden uns nämlich mittendrin im Multikulturalismus (ein weiteres positives Merkmal in Südostasien). Wir spazierten an der Masjid Sultan Moschee vorbei; erlebten Little India bei Nacht; warfen einen Blick auf die katholische Kirche Our Lady of Lourdes Church; sahen den buddhistischen Tempel Kwan Im Thong Hood Cho und fanden uns schließlich im Indie-Viertel rund um die Haji Lane wieder.
Hier beendeten wir auch unseren ersten Tag in Singapur. Das Viertel strotzt nur so vor bunten Restaurant, Bars und Menschen und ist perfekt geeignet zum Ausgehen. Live-Musik findet sich an jeder Ecke und die Möglichkeiten was das Essen und die Unterhaltung angeht sind schier unbegrenzt.
Marina Bay – Das Herzstück Singapurs
Frühmorgens machten wir uns los das Wahrzeichen der Stadt zu erkunden und das Gebiet drum herum. So ging es nach Marina Bay. Zunächst besuchten wir das Maskottchen der Stadt – den Merlion. Eine Statue mit einem Fischkörper und einem Löwenkopf. Von hier aus hat man auch einen tollen Blick auf die Skyline und das Stadtpanorama.
Über die berühmte Helix Bridge ging es dann weiter zum Marina Bay Sands. Dem Luxushotel der Stadt und weiterem Wahrzeichen von Singapur. Über das Shopping-Center unter dem Hotel gelangt man als Besucher zum Gardens by the Bay. Eine riesige Parkanlage mit vielen Einzelattraktionen (z.B. Supertrees, Cloud Forest, OCBC Skywalk oder Planet). Es bloß als botanischen Garten zu bezeichnen wäre massiv untertrieben. Ferner unterstreicht diese Anlage die Bestrebungen Singapurs in Sachen Nachhaltigkeit. Daumen hoch! Keine Selbstverständlichkeit unter den Ländern in Südostasien.
Normalerweise kann hier ein Tagesausflug eingeplant werden, um die Parkanlage mit allen ihren Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Als Besucher muss man aber nicht nur Wartezeiten einplanen, sondern auch den Kauf einzelner Tickets zu den jeweiligen Attraktionen. Ein All-Inclusive-Ticket gibt es hier nicht. Genug Restaurants und Möglichkeiten zum Verweilen gibt es wiederum schon. Ein Besuch des Gardens by the Bay ist ein Muss für Singapur-Touristen.
Wir machten uns zum Abschluss des Tages Richtung Chinatown. Hier war unser Ziel der Buddha Tooth Relic Tempel. Ein prachtvolles Bauwerk inmitten der Stadt. Der Eintritt ist frei. Beachten muss man aber seinen Kleidungsstill (z.B. keine kurzen Hosen bei Frauen). Wir schlenderten noch abschließend durch die Straßen des Viertels und genossen unser Abendessen nicht weit vom Hotel in der (working title) Burger Bar.
Genting ISLAND – Sentosa
Unseren letzten Tag in Singapur verbrachten wir auf Sentosa Island. Einer riesigen Vergnügungsinsel im Süden der Stadt. Auch hier sollte bestenfalls ein Tagesausflug eingeplant werden. Ob im Resort mit Hotels, Vergnügungsparks oder Museen; ob mit Schwimmflossen in Wasserparks oder am Sandstrand oder dann doch mit Helm auf der Piste in Seifenkisten oder auf dem Segway – auf dieser Insel ist für jeden etwas dabei (auch der südlichste Punkt Asiens).
Erreichbar ist die Insel durch eine Seilbahn. Diese nahmen wir dann auch, um auf den Mount Faber zu gelangen. Dort genossen wir den Ausblick und verspeisten u.a. wohl den teuersten Toast der Welt (oder zumindest in Südostasien). Anschließend besuchten wir die Orchard Road – die Luxuseinkaufsmeile der Stadt. Sehenswert ist hier auch die Kreuzung mit der Scotts Road.
Das köstliche Abendessen nahmen wir in dem bereits erwähnten hotelangeschlossenen Restaurant Brine ein. Anschließend ging es zum Abschluss in die 1-Altitude Rooftop Bar über dem 65. Stockwerk und mit einem grandiosen Blick auf das Marina Bay Sands. Der Eintritt kostete 45,- SGD und beinhaltete 2 Cocktails. Ein tolles Erlebnis von dort oben und ein krönender Abschluss unseres Singapuraufenthalts war dieser Besuch. Ferner der zweite perfekte Kontak mit Südostasien.
Bali (Indonesien) – Der dritte Kontakt
Nach den zwei Städtetrips ging es nun weiter in die Natur und auf die indonesische Insel Bali. Waren Kuala Lumpur und Singapur die zwei ungleichen Geschwister, so ist Bali auf jeden Fall der verrückte Cousin und das große Finale unserer Reise durch Südostasien. Erfahrt nun im dritten und letzten großen Abschnitt unserer Tour durch Südostasien, warum Bali eine Reise wert ist und warum sie die Instagram-Insel ist.
Nach gut drei Stunden Flug von Singapur kamen wir am Nachmittag in Bali an. Mit dem Taxi ging es dann auf die ca. 40 km lange Fahrt zu unserem Hotel in Ubud. Wir wählten Ubud als Ort, weil wir zunächst den touristischen Süden ab Denpasar abwärts meiden und ferner relativ zentral auf der Insel stationiert sein wollten. Das Taxi kostete uns 500.000 Indonesische Rupiah (IDR) und die Fahrt dauerte auch aufgrund des Verkehrs ca. 2 Stunden.
Angekommen im Hotel, waren wir so verblüfft und sprachlos ob der paradiesischen Umgebung und des Ambientes sowie der Gastfreundschaft, dass dies wiederum die Hotelangestellten verunsicherte. So fragten sie mehrmals nach, ob auch alles nach unseren Vorstellung war und wir konnten nur ungläubig nicken. Die 7 Nächte sowie die 6 Tage ließen keine Wünsche offen. Hier erlebten wir Service und Freundlichkeit, die seinesgleichen suchten.
Da die Suche nach einem geeigneten Hotel auf Bali, das unseren Vorstellungen entsprach, sehr zeitintensiv und frustrierend verlief, waren wir umso glücklicher das Jannata Resort & Spa Hotel letztendlich bei Check24 gefunden und vor Ort keine negative Überraschung erlebt zu haben. Ganz im Gegenteil! Unser Zimmer (Nr. 13 – Deluxe Suite 810) war genial mit einem Superblick in den Dschungel, dass ein Aufstehen zur Freude wurde. Es gab einen Infinity-Pool, Spa-Bereich und Yoga. Ferner ein vorzügliches Restaurant. Insgesamt gab es 18 Deluxe Suiten und zwei Pool Villen. Somit hatte das Hotel eine perfekte und intime Größe.
Zudem gab es ein kostenloses Shuttle in die Stadt Ubud und zurück zu bestimmten Uhrzeiten. Nachmittags wurde täglich Tee mit ausgewähltem Gepäck serviert und vormittags der Obstteller im Zimmer aufgefüllt. Aufgrund der langen Aufenthaltsdauer von 7 Nächten waren bei uns auch ein Spa-Programm (danke an dieser Stelle an Rini und Rahayu) sowie ein Floating-Breakfast inkludiert. Kurz gesagt: Wir waren im Paradies.
Aus dem Dschungel in den Dschungel
Den ersten Tag sind wir dementsprechend ganz entspannt angegangen und genossen die Sonne am Pool. Nach unserer täglichen Tea-Time um 16:30 Uhr machten wir einen Ausflug ins Stadtzentrum von Ubud. Hier erlebten wir das pure Chaos und touristische Hektik als Kontrast zur Beschaulichkeit der Hotelanlage.
Nichtsdestotrotz genossen wir das Schlendern durch die Straßen und den ein oder anderen Blick in die zahlreichen Geschäfte oder die Märkte. Ferner bietet sich dem Besucher eine große Auswahl an Essens- und Trinkmöglichkeiten. Die Kreuzung Jalan Suweta sowie Jalan Raya Ubud bildet quasi den Ausgangspunkt in Ubud zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten. Gut erkennbar am dort gelegenen Ubud Palace.
Tour-Time
Für unseren Aufenthalt auf Bali buchten wir uns vorab zwei Tagestouren über GetYourGuide und wurden wieder einmal positiv überrascht. Die Touren waren Privattouren und wir hatten somit jeweils unseren privaten Fahrer, Guide und auch Fotografen in einer Person. Wir erlebten zwei perfekt durchorganisierte Touren mit genügend Flexibilität. Ferner wurde wieder die Freundlichkeit, Aufmerksamkeit und respektvolle Zurückhaltung der Menschen auf Bali (bzw. Südostasien) deutlich.
Pura Lempuyang und Pura Besakih
Unsere erste Tour begann morgens überpünktlich um 06:30 Uhr und wir wurden von unserem Guide des Tages abgeholt. Artawan (Kontakt: iwayan.artawan@yahoo.com) ermöglichte uns einen unvergesslichen Tag. Nicht zuletzt durch seinen Einsatz und seine angenehme Art. An dieser Stelle gebührt ihm unser größter Dank.
Unser Hauptziel auf dieser Tour war der Lempuyang Tempel oder besser bekannt als Gate to Heaven (Himmelstor). Auf dem Weg dorthin hielten wir an der Tempelanlage Taman Tirta Gangga im Osten Balis. Der Wasserpalast lädt zum Koi-Füttern ein und war ein sehr schöner Beginn eines unvergesslichen Tages. Artawan hatte übrigens Futter für die Fische dabei, welches er uns gab.
Unsere weitere Fahrt ließ uns auf die vielen Reisfelder und die atemberaubende Landschaft blicken. Wir durften Früchte wie Passionsfrucht oder Jackfruit kosten und hatten somit genügend Abwechslung auf der Fahrt.
Anschließend erreichten wir den Lempuyang Tempel. Die entsprechende Bekleidung wurde von unserem Guide gestellt (Sarong) und auch der Eintritt von ihm bezahlt. Der Tempel war erwartungsgemäß gut besucht und jeder wollte natürlich ein Foto vor dem Himmelstor haben. Hier musste man eine Nummer ziehen und warten bis man an der Reihe war. Sein Mobiltelefon bzw. Kamera gab man dann dem Fotografen und hatte eine bestimmte Zeitspanne um seine Fotos machen zu lassen. Ich sage nur: „Pose!“
Wir hatten an diesem Vormittag eine Wartezeit von bis zu 2 Stunden. Laut unserem Guide waren Wartezeiten von bis zu 4 Stunden nicht unüblich. Was macht man aber nicht alles für ein Hype-Foto?! Daher ist Bali für uns eine Instagram-Insel, weil die Einheimischen es verstanden haben bestimmte Locations zu pushen, damit jeder sie haben will in seinem Account. Doch dazu später mehr.
Am Tempel besteht noch die Möglichkeit für weitere Fotos mit weiteren Motiven (gegen eine entsprechende Bezahlung). Anschließend fuhren wir weiter zu einem Lokal, wo es ein im Preis inkludiertes Mittagsbuffet gab. Auch hier war ein weiteres Markenzeichen Balis zu sehen und zu erleben: Die Bali-Swing. Für 150.000 IDR konnte man eine Runde schaukeln und (tolle) Aufnahmen machen.
Zum Abschluss der offiziellen Tour ging es weiter zum Besakih Tempel. Die auch als Muttertempel bezeichnete hinduistische Tempelanlage ist riesig und beeindruckend zugleich. Die Tempelanlage ist unterteilt in verschiedene Bereiche mit unterschiedlicher Bedeutung. Jede adlige Familie hat somit ihren eigenen Bereich. Unser Guide Artawan führte uns über die Tempelanlage und erläuterte weitere interessante Details. An Tempeln mangelt es in Südostasien wahrlich nicht.
Auf dem Rückweg zum Hotel bot uns Artawan noch einen Halt auf einer Kaffeeplantage an, um den Sonnenuntergang genießen zu können. Wir nahmen das Angebot dankend an und so fuhren wir zum Café Kumulilir (Br. Pujung Kelod, Tegallalang, Gianyar). Hier gab es eine Kaffeeverkostung (u.a. den teuersten Kaffee der Welt „Kopi Luwak“), eine kurze Führung und einen wundervollen Blick. Ein perfekter Abschluss eines perfekten Tages, der dann gegen 19 Uhr auch endete.
Sekumpul Wasserfall
Ging es zuvor in den Osten Balis und wollten wir den Süden meiden, so führte uns die zweite Tour in den Norden der schönen Insel (den Westen machen wir vielleicht irgendwann in der Zukunft). Die Tour begann pünktlich um 06:45 Uhr und wir danken an dieser Stelle unserem Guide Komang Wirawan (Instagram: Komang8980) für die zweite perfekte Tour auf Bali.
Unser erster Stop war nach ca. 2 Stunden Fahrt auch gleich der Sekumpul Wasserfall. Dies hatte den Vorteil, dass wir quasi alleine dort waren und der Touristenansturm des Tages noch auf sich warten ließ. Vor Ort wurden wir an einen weiteren Guide übergeben, der mit uns die Wanderung zum Wasserfall durchführte. Danke an dieser Stelle an unseren Wanderfreund Cawis (Instagram: Cawis_87).
Mitbringen sollte man festes Schuhwerk, Badesandalen und auch Badesachen. Die Wanderung durch die Natur war herrlich und nach einiger Zeit und über 260 Stufen erreichten wir den 80 Meter hohen Wasserfall, der aus einer Vielzahl von Kaskaden besteht. Wir hatten genug Zeit vor Ort und auch Hilfe beim Fotografieren durch Cawis.
Anschließend ging es zum 10 Minuten entfernten Fiji Wasserfall. Auch hier konnten wir entspannt verweilen und die Natur genießen. Der Fiji Wasserfall ist kleiner als der Sekumpul und besitzt zwar nur drei Kaskaden, ist aber nicht weniger sehenswert. Danach machten wir uns wieder auf den Rückweg zum Wagen und beendeten unseren Wasserfallbesuch nach rund 3 Stunden.
Weiter ging es zum Wassertempel Pura Ulun Danu Beratan. Auf dem Weg dorthin hielten wir zur Affenfütterung. Einer war besonders undankbar, so dass wir ins Auto flüchten mussten. Der Wassertempel liegt am Beratan See und eignet sich hervorragend für schöne Aufnahmen. Von alleine wären wir nicht auf den Tempel gekommen und waren umso glücklicher, dass er im Rahmen unserer Tour angefahren worden ist.
Wir hatten auch die Möglichkeit eine Pause zu machen und zu Mittag zu Essen (nicht im Preis der Tour inkludiert). Entschieden uns aber lieber weiter zu fahren. So fuhren wir zur Kaffeeplantage bzw. Kaffeeverkostung Baturiti. Hier gab es wie auch schon zuvor eine kurzweilige Führung und Einleitung in die Herstellung des Luwak Kaffees. Ferner eine kostenlose Verkostung fünf Kaffe- und Teesorten mit schönem Blick auf die Reisfelder.
Der Kopi Luwak, auch bezeichnet als Katzenkaffee, kostete rund 50.000 IDR pro Tasse und wurde mit drei weiteren Kaffeesorten serviert. Die Besonderheit dieses Kaffees ist seine „Produktion“. Die Kaffeebohnen werden nämlich aus den Exkrementen einer wildlebenden Schleichkatzenart (Fleckenmusang) gewonnen, die zuvor die Kaffeefrüchte gegessen und nur das Fruchtfleisch verdaut hat. Die unverdauten Bohnen werden wieder ausgeschieden. Der Weg durch den Verdauungstrakt gibt den Bohnen das besondere Aroma, die durch eine Hülle geschützt sind.
Zwei Dinge waren den Einheimischen bei den Erläuterungen wichtig: Zum einen, dass die Tiere nicht in Käfighaltung leben und in freier Wildbahn ihr Geschäft verrichten (und somit ein großer Aufwand entsteht den Kot zu suchen und zu finden). Zum anderen, dass die Kaffeebohne durch eine Hülle geschützt ist und nicht in Kontakt mit den unappetitlichen Ausscheidungen der Tiere kommt. Der Kopi Luwak ist übrigens in ganz Südostasien verbreitet und nicht nur in Indonesien.
An dieser Stelle war unsere Tour eigentlich zu Ende. Wir baten den Fahrer aber noch uns zu den Tegallalang Reisterrassen zu bringen und er willigte problemlos ein. Dieses weitere Wahrzeichen unserer Tour durch Südostasien und Instagram-Motiv wollten wir uns nicht entgehen lassen. Für 10.000 IDR pro Person sowie einer Spende von 5.000 IDR konnten wir uns im Gelände frei bewegen. Die Reisfelder sind ein Muss und auf Bali wild verteilt. Es gibt also nicht die eine Reisterrasse, sondern an vielen Ecken die Möglichkeit ins Grüne einzutauchen.
So ging auch dieser geniale Ausflugstag zu Ende und wir kamen kurz nach 17 Uhr im Hotel an. Das Abendessen nahmen wir wie fast an jedem Tag im Hotel ein. Dazu war es einfach zu lecker und verlockend quasi in seinem eigenen Esszimmer zu speisen.
Genuss bis zum letzten Augenblick
Die weiteren Tage verbachten wir ganz entspannt am Pool, beim Yoga, im Spa oder beim obligatorischen Nachmittagstee. Einen Ausflug nach Ubud machten wir nur noch einmal. Nach den Erlebnissen der letzten Tage war das dann wenig reizvoll für uns geworden. Zwei Highlights sind aber noch zu erwähnen.
Zunächst einmal das Floating Breakfast am Pool (um ein weiteres Instagram-Fotomotiv zu erwähnen), welches wir am letzten Tag zu uns nehmen durften. Leute, die nicht einmal Gäste im Hotel waren, kamen sogar extra an den Pool, um ihr Floating Breakfast/ Lunch im Rahmen einer Tour zu sich zu nehmen. Wir hätten das Frühstück am Pool nicht extra bezahlt. Da dies aber für uns inklusive war, fanden wir es dann doch irgendwie cool.
Ein weiteres Highlight (und nachhaltiger als ein Instagram-Post) war der Auftritt von Waisenkindern aus dem Bali Orphan Day Centre (Yayasan Taman Permata Hati), die im Rahmen eines Abendspecials im Hotel verschiedene Tänze darboten. Zu schönen Klängen auf dem traditionellen Gender Wayang Instrument (eine Art Metallophon) führten die Kinder den Panyembrahma (Willkommenstanz), den WiraYuda (Kriegstanz) sowie den Kembang Girang (Glücklichkeitstanz) auf.
Somit endeten unsere ersten Kontakte mit Asien und wir traten glücklich und zufrieden (aber auch mit leichtem Fernweh bereits vor Abreise) unsere Heimreise an. Für 450.000 IDR wurden wir zum Flughafen gebracht und konnten es kaum erwarten von unseren Erlebnissen in Südostasien zu berichten.