Mallorca im Winter

by Anni & Wladi

Mallorca im Winter? Lohnt sich der Besuch der größten balearischen Insel und das auch noch im Winter (Januar)? Wir haben die erste Woche des neuen Jahres (und den letzten Tag des vergangen Jahres) auf Mallorca verbracht. Das Wetter, die Sehenswürdigkeiten und vor allem die Atmosphäre – was macht Mallorca im Winter besonders „besonders“? Wir durften eine Woche lang diese spanische Insel bereisen und freuen uns hier unsere Erfahrungen mit euch zu teilen. Viel Spaß beim Lesen.

100 Sekunden von… Mallorca – YOUTUBE-Video

Mallorca – das ist nicht nur „Ballermann“ und „Strandparty“. Hier, wo die Sonne mit den Mandelbäumen um die Wette strahlt, gibt es mehr zu entdecken als Sangria-Schlürfen. Die Insel ist ein Multitalent: Sie jongliert mit kulinarischen Köstlichkeiten, tanzt mit traditionellen Festen und beeindruckt mit atemberaubenden Buchten, als wäre jeder Küstenabschnitt ein Instagram-Hotspot. Für weitere Unternehmungen findet ihr bei GetYourGuide* tolle Ideen.

Port d’Andratx

Port d’Andratx auf Mallorca ist wie eine verborgene Perle, die sich am Rande der Insel versteckt und war direkt unser erstes Ausflugsziel am Anreisetag. Hier, wo sich tiefblaues Wasser mit den terrakottafarbenen Dächern der Villen vereint, entfaltet sich ein malerisches Küstenpanorama. Die Uferpromenade schlängelt sich elegant entlang des Hafens, gesäumt von charmanten Cafés und exklusiven Boutiquen. Segelboote wiegen sich im Rhythmus des Mittelmeers, und die Sonne malt goldene Reflexe auf die Wasseroberfläche. Port d’Andratxist nicht nur ein Hafen, sondern eine poetische Symphonie aus Luxus, Gelassenheit und mediterranem Flair – eine Oase, die jeden Besucher mit ihrem unvergleichlichen Charme verzaubert. Wir retteten an diesem Silvesterabend einen Mann vor seinem Mofa und gratulierten selbstverständlich Artur zum Geburtstag.

Es Capdellà – die Ruhe hören auf Mallorca

In diesem charmanten Ort hatten wir unsere Unterkunft etwas abseits gelegen in den Feldern und am Berghang. Über Airbnb sind wir auf diese Perle gestoßen und waren begeistert. Minimalistisch, ruhig und absolut authentisch. Dazu eine tolle Gastgeberin. Wir hatten die perfekte Basis gefunden. Wer also eine echte „Finca“ sucht, der muss nach Es Capdellà. Dazu gibt es mit dem Restaurant Bar Nou das beste Preis-Leistungsverhältnis auf ganz Mallorca und zudem einen Super-Supermarkt (Sa Botiga d’en Lluís). Selbstverständlich könnt ihr auch über Booking.com* tolle Unterkünfte finden.

Im Süden in den Norden von Mallorca

Unsere erste kleinere Tour führte uns in den hügeligen Norden von Mallorca. Über Check24* buchten wir uns unseren Mietwagen. Da der Mietpreis mit ca. 125,- € für eine Woche sehr günstig war, konnten wir es auch verschmerzen, dass der Wagen nicht in einem Top-Zustand daherkam (Macken an der Karosserie, Dreck innen und Außen, Scheibenwischer mehr als Deko etc.). Der Zustand des Mietwagens sollte sich noch im Laufe des Urlaubs gravierend verschlechtern. Doch dazu später mehr.

Erste Station war hier Valldemossa, ein malerisches Dorf auf Mallorca. Es begeistert mit kopfsteingepflasterten Gassen, charmanten Plätzen und einer Kulisse aus grünen Hügeln. Berühmt für das Kartäuserkloster, in dem Chopin und George Sand einst verweilten, versprüht Valldemossa eine ruhige Eleganz und kulturelle Geschichte, die von seinen engen Gassen bis zu den malerischen Bergen reicht. Ein Ort, der dazu einlädt, zwischen historischem Erbe und mediterranem Flair zu verweilen.

Nicht weit von Valldemossa entfernt liegt die Halbinsel Sa Foradada. Von den Klippen aus hat man einen tollen Blick auf die Halbinsel und auch auf das Meer. Der Aussichtspunkt befindet sich übrigens neben der beeindruckende Finca Son Marroig. Diese bietet nicht nur einen atemberaubenden Blick auf das Mittelmeer, sondern auch einen romantischen Garten mit üppiger Vegetation. Bekannt für das neugotische Haus und die Gärten, die von Erzherzog Ludwig Salvator von Österreich erbaut wurden, ist Son Marroig ein poetischer Rückzugsort, der Geschichte, Natur und einen Panoramablick vereint, der die Seele berührt. Sofern ihr euch vorher die Öffnungszeiten anschaut und nicht – wie wir – vor verschlossenen Toren steht.

Die Perle des Nordens

Weiter ging es entlang der Klippen durchs Gebirge nach Sóller und anschließend zum Port de Sóller. In Sóller war der Plaça de la Constitució mit dem prachtvollen Kirchenbau Iglesia de Sant Bartomeu de Sóller unsere erste Anlaufstelle. Wir hatten ferner das richtige Timing und konnten die Ferrocarril de Sóller – eine nostalgische Eisenbahn – beim Abfahren erblicken. Sóller, eingebettet in das Tramuntana-Gebirge auf Mallorca, fasziniert weiter mit charmanten Kopfsteinpflasterstraßen, umgeben von Zitrusplantagen und Olivenhainen. Die Stadt selbst besticht durch historische Architektur und eine lebhafte Atmosphäre. Port de Sóller, der Hafen von Sóller, ist ein malerischer Küstenort mit einem geschützten Naturhafen. Hier treffen sich bunte Fischerboote und mediterrane Cafés, während die Bergkulisse dem Ort eine unvergleichliche Schönheit verleiht. Beide Orte sind ein harmonisches Duo aus Bergidylle und Küstencharme.

Den Ausflug beendeten wir in Lluc. Denn auf Mallorca sind die Wege kurz, aber die Fahrtzeiten lang und die Sonne ist gegen 18 Uhr untergegangen. Lluc, eingebettet in die majestätischen Berge der Tramuntana auf Mallorca, ist vor allem für das Kloster Santuari de Lluc bekannt, ein spirituelles Zentrum der Insel. Die friedliche Umgebung bietet Besuchern nicht nur spirituelle Erlebnisse, sondern auch die Möglichkeit, die beeindruckende Natur der Berglandschaft zu erkunden. Umgeben von stillen Wäldern und einer ruhigen Atmosphäre, ist Lluc ein Ort der Einkehr und des Respekts vor der mallorquinischen Geschichte und Natur. Unser Abendessen fanden wir übrigens in Calvià und der Bar Rosita’s an diesem Tag.

Der längste Tag

Unsere längste Tour begann früh morgens zusammen mit dem wunderschönen Sonnenaufgang über Es Capdellà. Unser Weg führte weit in den Norden vorbei am malerischen Port de Pollença und dem Aussichtspunkt El Colomer (vielleicht der beste Aussichtspunkt auf ganz Mallorca) zum entlegenen Far de Formentor. Einem sich noch in Betrieb befindenden Leuchtturm an der grandiosen Küste Mallorcas. Im Winter kann das Cap Formentor übrigens komplett befahren werden. Im Sommer ist es hingegen für den privaten PKW-Verkehr gesperrt.

Weiter ging es zum Platja d’Alcúdia. Der Platja d’Alcúdia auf Mallorca ist ein atemberaubender Strand an der Nordküste der Insel, der für seinen feinen weißen Sand und sein klares türkisfarbenes Wasser bekannt ist. Dieser weitläufige Strand erstreckt sich über mehrere Kilometer und bietet ideale Bedingungen für Wassersportaktivitäten sowie entspannte Sonnenbäder. Die umliegende Region bietet zudem eine Vielzahl von Restaurants, Geschäften und Freizeitmöglichkeiten, die den Platja d’Alcúdia zu einem beliebten Ziel für Urlauber machen.

Was macht man an so einem herrlichen geschenkten Sonnentag als nächstes? Richtig, man fährt zu den Coves del Drac und begibt sich auf unterirdische Wege (hier bitte die Tourzeiten beachten). Die Coves del Drac, auch als Drachenhöhlen bekannt, sind eine faszinierende natürliche Sehenswürdigkeit auf Mallorca. Diese Tropfsteinhöhlen befinden sich in der Nähe der Stadt Porto Cristo und beeindrucken Besucher mit ihren beeindruckenden Formationen aus Stalaktiten und Stalagmiten. Das Highlight der Höhlen ist der unterirdische See Martel, einer der größten unterirdischen Seen der Welt, auf dem regelmäßig Bootsfahrten mit musikalischer Begleitung stattfinden, um die surreale Schönheit der Höhlen zu erleben.

Mallorca – Vielfalt auf engem Raum

Entlang der malerischen Landstraßen Mallorcas ging es in den Süden zur Caló des Moro. Caló des Moro ist eine atemberaubende Bucht auf Mallorca, die für ihre unberührte Schönheit und türkisfarbenes Wasser bekannt ist. Umgeben von felsigen Klippen und Pinienwäldern bietet diese kleine Bucht einen malerischen Anblick. Der feine Sandstrand und das kristallklare Wasser machen Caló des Moro zu einem beliebten Ziel für Sonnenanbeter und Naturliebhaber, obwohl der Zugang etwas abenteuerlich sein kann (weil auch eigentlich in privatem Besitz).

Die vorletzte Etappe an diesem ereignisreichen Tag verbrachten wir am Platja des Trenc und waren rechtzeitig zum imposanten Sonnenuntergang da. Der Platja des Trenc selbst ist ein weitläufiger Naturstrand an der Südküste von Mallorca. Bekannt für seinen feinen weißen Sand, klares türkisfarbenes Wasser und natürliche Umgebung, bietet dieser Strand eine idyllische Kulisse. Der flache Verlauf des Meeres und die Dünenlandschaft machen Platja des Trenc zu einem beliebten Ort für Entspannung und Naturgenuss.

Der Abschluss des Tages wurde – wie kann es auch anders sein – am Platja de s’Arenal und dem Balneario 6 zelebriert (Malle ist schließlich nur einmal im Jahr…). Im Bierkönig wurde die Maß Bier geleert, der Sangria verkostet und das Gratis-Shirt abgestaubt. Es war überhaupt eine Überraschung für uns, dass der Bierkönig auf hatte. Ferner waren doch mehr Leute da als erwartet. Dennoch empfanden wir gerade hier im Bierkönig, dass Mallorca im Winter eher wie eine ausklingende Party erscheint, auf der nur diejenigen verblieben sind, die ihr tiefes Engagement für die Insel bewahren.

Die Hauptstadt der Insel

Bevor wir unseren Abflug antreten konnten, musste selbstverständlich noch Palma besucht werden. Im Januar zeigt sich Palma in ruhiger, entspannter Atmosphäre. Die Temperaturen liegen mild bei durchschnittlich 14°C, ideal für gemütliche Spaziergänge entlang der malerischen Promenade Paseo Marítimo oder durch die charmanten Gassen der Altstadt. Die historische Kathedrale La Seu erstrahlt in der winterlichen Sonne, während Cafés und Restaurants ihre Türen offen halten, um traditionelle mallorquinische Spezialitäten zu genießen. Der Besuch des königlichen Palastes Almudaina und des Bellver Schlosses bieten einen Einblick in die reiche Geschichte der Stadt sowie eine tolle Aussicht darauf. Insgesamt präsentiert sich Palma im Januar als ein friedlicher Ort, der authentisches Inselleben und kulturelle Schätze vereint. Ferner ist die Stadt immer noch weihnachtlich erleuchtet und versprüht so noch einen märchenhaften Zauber.

Die Llotja de Palma ist ein beeindruckendes gotisches Bauwerk in Palma, das im 15. Jahrhundert erbaut wurde. Das Handelshaus diente einst als Treffpunkt für Händler und ist heute für seine imposante Architektur mit schlanken Säulen und kunstvollen Verzierungen bekannt. Besucher können die historische Bedeutung des Gebäudes entdecken und die eindrucksvolle Atmosphäre dieses kulturellen Juwels erleben.

Die Plaça Major in Palma ist ein zentraler Platz, der von historischen Gebäuden mit charakteristischen Arkaden umgeben ist. Dieser lebendige Ort bietet eine Vielzahl von Cafés, Restaurants und Geschäften, in denen Besucher lokale Speisen und Handwerkskunst genießen können. Mit seiner belebten Atmosphäre und gelegentlichen Veranstaltungen spiegelt die Plaça Major das Herzstück des städtischen Lebens auf der Insel wider.

Scherben bringen Glück

Am Abreisetag unseres tollen Aufenthaltes auf Mallorca besuchten wir noch den Platja de Palma und genossen ein echtes deutsches Frühstück im Deutschen Eck. Was wir nicht wussten, war die Tatsache, dass unser Mietwagen genau in diesem Moment ausgeräumt wurde. Da ich immer wie ein Obdachloser reise habe ich kaum einen Schaden erlitten. Bei meiner Freundin sah das Ganze etwas drastischer aus. Naja, wieder was gelernt. Danke Malle.

Unabhängig von diesem kleinen Schandfleck am Ende entpuppte sich unsere Mallorca-Januar-Idee als verdammt gut. Wir können euch den Besuch dieser traumhaften Insel nur ans Herz legen. Das Wetter spielt auch mit; die Menschenmengen sind überschaubar; Paella, Tapas, Fisch sowie der Sangria schmecken vorzüglich und vor allem könnt ihr dem heimatlichen (deutschen) Wetter entfliehen. Auch, wenn Deutschland auch schöne Ecken hat – siehe hier.

Wo ist es am schönsten auf Mallorca?

Es gibt viele schöne Ecken auf Mallorca. Im Westen findest du Port d’Andratx; im Norden Sóller; im Osten Coves del Drach und im Süden Platja des Trenc.

Ist Mallorca teuer?

In den Gebieten mit viel Touristenaufkommen sind die Preise verhältnismäßig hoch (wie z.B. in Palma). Sobald ihr aber ins Ländliche kommt, sind die Preise im Vergleich zu Deutschland unterdurchschnittlich (wobei die Qualität darunter nicht leidet).

Wann nach Mallorca reisen?

Für einen reinen Badeurlaub ist die Beste Reisezeit zwischen Mai und September. Hier ist aber auch das meiste Touristenaufkommen zu erwarten. Für Fahrradfahrer und Wanderer eignen sich alle anderen Monate für einen Besuch.

*Die in diesem Artikel enthaltenen Links zu Check24, Booking.com sowie Getyourguide sind sogenannte Affiliate-Links. Bei diesen Links bekommt tripination.com eine Provision für vermittelte Käufe. Der Preis steigt für die Kunden hierdurch nicht.

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