MSC Kreuzfahrt – Eine Woche auf dem Roten Meer mit Landgang in Jordanien, Saudi-Arabien und Ägypten

by Anni & Wladi

Eine Kreuzfahrt, die ist lustig… Es wurde für uns Zeit nach unzähligen Reisen die wohl verpönteste Art des Reisens unserer heutigen Zeit für uns in Erfahrung zu bringen. Es wurde Zeit für eine Kreuzfahrt auf dem Roten Meer. Wir gaben uns der vorgefertigten Planung von Dritten hin und ergaben uns unserem Schicksal, Individuen zu treffen von denen es keine Fluchtmöglichkeit gab. Es sei denn die offene See.

Wir nutzten die Kreuzfahrt als Fähre mit Schlafplatz um unsere Ziele zu erreichen. Dies waren Petra in Jordanien sowie die Pyramiden in Ägypten. Der Besuch von Saudi-Arabien war ein netter Bonus. Die Kreuzfahrt war für uns wie der Besuch eines Shopping-Centers an einem Samstagnachmittag. Zudem war das eine schöne Multi-Kulti-Erfahrung auf dem Schiff. Nicht nur die Passagiere, auch die Board-Crew bestand aus allen möglichen Nationalitäten.

YouTube: MSC Splendida Cruise Ship Tour 2023

Mit MSC fiel die Wahl auf eine italienische Reederei und somit war die beste Pizza und Pasta garantiert. Die Italiener lassen sich hier nicht lumpen. Also kommt mit auf unseren Trip zu zwei Weltwundern. Kommt mit nach Petra, diesem besonderen Fleckchen Erde. Begleitet uns nach Saudi-Arabien. Diesem Rohöl auf dem Weg zum Touristen-Hotspot. Steigt mit uns in die Pyramiden von Gizeh. Fuck! Die PYRAMIDEN VON GIZEH! Mehr Meer geht nicht ohne sich die Füße nass zu machen. Verliert jedes Raum- und Zeitgefühl auf einem Kreuzfahrtschiff wie Eric Packer in Cosmopolis von David Cronenberg in seiner Stretch-Limousine.

Logbuch 06.01.2023: Die Ankunft

Bevor die Reise beginnt müsst ihr euch mit der Planung auseinandersetzen. Auch die Thailand-Spontan-Urlauber unter euch brauchen ein Visum, um in die Länder Ägypten, Jordanien und Saudi-Arabien zu kommen. Besonders das Visum für Saudi-Arabien ist etwas aufwändig, da hier eine Vielzahl von Fragen beantwortet werden müssen und eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung gebucht werden muss.

Da wir uns unsere Reise-Individualität nicht ganz nehmen lassen wollten, erweiterten wir die Reise um einen Tagesausflug nach Luxor. Also flogen wir zwei Tage vor der Einschiffung nach Hurghada (Ägypen) und ins Marriott Beach Resort.* Für zwei Nächte ein tolles Hotel, das unseren Ansprüchen gerecht werden konnte. Einen All-Inclusive-Urlaub konnten wir uns aber dort nicht vorstellen zu verbringen. Dazu war die Lage und das Klientel nicht ausreichend angenehm.

Logbuch 07.01.2023: Luxor Tagesausflug

Bevor es einen Tag später auf das Schiff ging, unternahmen wir also noch einen Tagesausflug nach Luxor und den Sehenswürdigkeiten dort. Wir wurden pünktlich um 04:10 Uhr vor unserem Hotel abgeholt und es ging in einem Kleintransporter mit insgesamt acht Insassen vier Stunden nach Luxor. Vorbei an unzähligen Kontrollen und immer im halsbrecherischen Tempo. Egal wie schlecht die Straßen oder die aktuelle Verkehrssituation mit all den Verkehrsteilnehmern (Fußgänger, Autos, LKWs oder Esel) auch war. Das Gaspedal wurde immer durchgedrückt. Die Rückfahrt dauerte auch nochmals 4 Stunden, so dass wir um ca. 21:00 Uhr wieder im Hotel waren. Was dazwischen geschah, kommt jetzt.

Die Taufe auf ägyptisch

Zuerst besuchten wir die Karnak-Tempel (ca. 2000 v. Chr.). Die größte Tempelanlage von ganz Ägypten mit ihren majestätischen Säulen, geheimnisvollen Hieroglyphen und einer Atmosphäre, die von Ehrfurcht und Mystik erfüllt war. Die monumentale Größe des Tempelkomplexes und die kunstvollen Details der Reliefs ließen uns die Pracht und die Macht des alten Ägypten hautnah erleben. Es war ein unvergessliches Erlebnis, das unsere Vorstellungskraft beflügelte und uns einen tiefen Einblick in die faszinierende Geschichte dieses erstaunlichen Ortes gab.

Anschließend gab es die Option für 10,- bzw. 15,- € Extra eine Nil-Fahrt zu machen. Leider war unser Boot keine angekündigte Feluke (Segelboot), sondern ein Standard-Touri-Motorboot. Ferner blieb uns auch der Anblick von „Krokodilen und Früchten auf einer Insel“ verborgen. Wir bekamen quasi den ersten Vorgeschmack der übervorteilenden Charaktereigenschaft mancher Ägypter zu spüren. Dennoch war die Fahrt auf dem Nil eines der einprägsamstes Erlebnisse auf unserer gesamten Reise. Wobei wir noch einiges zu sehen bekommen sollten.

Ein Ritt durch das Alte Ägypten

Auf der anderen Nilseite gab es dann erst einmal Essen. Hätten wir die optionale Nilüberfahrt nicht gewählt, wären wir mit dem Bus rübergeschafft worden. Aber die Nilfahrt ist einfach ein Muss. Gesättigt ging es dann in eine Alabasta-Werkstatt mit natürlich der Gelegenheit sich Andenken mitzunehmen. Wir mussten leider dankend ablehnen. In unsere Koffer passen einfach keine 20 kg schweren Steinfiguren. Auch keine 5 kg schweren Aschenbecher. Nach unendlich vorkommenden Minuten des Schweigens und Verlegen-auf-den-Boden-Schauens, ging es dann endlich weiter.

Es ging zum Tal der Könige. Dieses Highlight des Tages bescherte uns den Besuch von drei Gräbern. Das Tal der Könige offenbarte uns dabei eine faszinierende Welt unter der Wüstenlandschaft, in der die Gräber antiker Herrscher verborgen liegen (u.a. Tutanchamun, Ramses III, IV, IX und Hatschepsut). Der Anblick der kunstvollen Hieroglyphen, farbenfrohen Wandmalereien und monumentalen Sarkophage ließen uns eintauchen in die prachtvolle Welt des Alten Ägypten. Zwischen den Hügeln und Felsen fühlten wir uns wie Entdecker, die die Geheimnisse vergangener Zivilisationen enthüllen und die Magie der Geschichte aufs Neue erleben.

Göttliche Herrscher auf Erden

Der Totentempel der Hatschepsut war der nächste Halt. Der Totentempel der Hatschepsut war eine Oase der Ruhe und Schönheit, eingebettet in die karge Wüstenlandschaft von Luxor. Die imposante Architektur und die majestätischen Säulen ließen uns ehrfürchtig vor der Größe und dem Einfallsreichtum der alten Ägypter innehalten. Das Wissen um die Geschichte dieser beeindruckenden Königin (erste weibliche Herrscherin im Alten Ägypten) und die Kunstfertigkeit ihrer letzten Ruhestätte beeindruckten uns tief und hinterließen einen unvergesslichen Eindruck.

Die letzte Station (für einen sehr kurzen Fotostop) bildeten die Memnonkolosse. Beim Anblick dieser imposanten Figuren fühlten wir uns in eine andere Zeit versetzt, als diese monumentalen Statuen die Einfahrt zum Totentempel von Amenophis III bewachten. Ihr majestätisches Erscheinungsbild und die Legenden um ihre mysteriösen Gesänge erweckten die Atmosphäre des antiken Ägyptens zum Leben. Es war ein Moment der Ehrfurcht und des Staunens, der uns tief in die faszinierende Geschichte dieses sagenumwobenen Ortes eintauchen ließ.

Logbuch 08.01.2023: Einschiffung in Safaga (Ägypten)

Nach der ersten Feuertaufe in Ägypten ging es für uns dann weiter nach Safaga zur Einschiffung. Wir buchten uns vorab einen Transfer über Booking.com und wurden von einem Fahrer in ca. einer Stunde zum Hafen gebracht. Hier wurden uns die Koffer direkt aus den Händen gerissen und zum Check-In gebracht (gegen ein entsprechendes Trinkgeld natürlich).

Dann war es endlich soweit. Nach den ganzen Formalitäten durften wir unser Schiff, die MSC Splendida, besteigen. Wir wählten bei der Buchung der Kreuzfahrt das Paket „Aurea“, das Deck 13 mit der Kabine „Piero Della Francesca“ inkl. Balkon und sicherten uns so unsere Grundausstattung für die Zeit auf dem Schiff. Ferner gab es ein Getränkepaket, Internet-Paket, Ausflüge (dazu später mehr), Bali-Massage sowie Frühstück in der Kabine. Der ganze Buchungsprozess sowie die Organisation vor Ort auf dem Schiff waren reibungslos. Unser gebuchtes Paket und unsere Kabine waren grandios. Besonders das Frühstück auf dem Balkon auf offener See morgens war unvergesslich. Durch die Wahl des „My Choice Dining“ waren wir außerdem abends nicht an feste Essenszeiten gebunden und wurden perfekt a la carte versorgt.

Kreuzfahrt auf dem Roten Meer: Matrosen Ahoi!

Wir waren einfach überwältigt von dem ganzen Ausmaß des Schiffes und waren im ersten Moment verloren. „Was machen wir jetzt?“ fragen wir uns und nutzten die Kofferwartezeit um unseren Begrüßungssekt auf der Kabine zu trinken. Lustig wurde es dann anschließend bei der Sicherheitsunterweisung. Dazu versammelten wir uns in der Lobby und wurden dann auf unsere Zimmer geschickt, um ein Video anzusehen. Am Ende des Videos sollte man die angezeigte Telefonnummer wählen als Bestätigung, dass das Video und die Inhalte aufgenommen worden sind. So nach der ca. 4. oder 5. Schleife merkten wir dies dann auch.

Auch das weitere Vorgehen mit der Mitnahme der Sicherheitswesten und dem Einfinden auf zugewiesenen Checkpoints, war eine Herausforderung, die nicht jeder Gast auf Anhieb bewältigen konnte. Noch weit nach Ende der Sicherheitsunterweisung konnte man verirrte und verwirrte Passagieren mit ihren Westen auf dem Schiff umherirren sehen – herrlich. Zu den Aktivitäten auf dem Schiff und die Ausstattung kommen wir später noch. Um 22:00 Uhr legten wir vom Hafen Safaga ab und glitten aufs Rote Meer hinaus.

Logbuch 09.01.2023: Akaba (Jordanien)

Der erste Landausflug sollte uns gleich zu der berühmten archäologischen Stätte Petra und dem UNESCO-Weltkulturerbe in Jordanien führen. Ich weiß noch, wie surreal uns der Besuch von Petra Jahre zuvor vorkam und wir dachten damals, dass wir das sicherlich niemals sehen würden und jetzt standen wir kurz davor zu erleben, was die Nabatäer 300 v. Chr. geschaffen hatten. Das sind die besonderen Kicks im Leben.

Nach dem Frühstück ging es in den Hauptsaal auf dem Schiff und um 09:40 Uhr wurden die Passagiere, die eine Tour gebucht hatten, auf die verschiedenen Busse verteilt. Unseren Pass mussten wir übrigens abgeben. Anschließend ging es mit dem Bus auf eine vierstündige Fahrt. Diese führte uns hoch auf 1.500 m Höhe. Nebel sowie Schnee grüßten uns dort. Die Polizei musste sogar vorfahren, um die Sicherheit für den Reisebus zu gewährleisten. So verdoppelte sich die Fahrt, die ursprünglich nur zwei Stunden gedauert hätte vom Hafen in Akaba zu dem Ort Wadi Musa und dem Eingang zur Felsenstadt Petra.

Petra – Weltwunder der Neuzeit

Nach dem Ankommen im Petra Visitor Center ging es als Gruppe auf ca. 2 km Länge (davon die Hälfte in der Schlucht Siq als einzigem Zugang zur ehemaligen Hauptstadt der Nabatäer) bis zum Wahrzeichen von Petra – dem Schatzhaus (Khazne al-Firaun). Als zum ersten Mal der atemberaubende Anblick des majestätische Khazne al-Firaun vor mir auftauchte, fühlte ich mich wie in einem Märchen aus 1001 Nacht. Die leuchtend roten Felsformationen und die kunstvollen Schnitzereien des Tempels wirkten wie ein magisches Kunstwerk, das sich vor meinen Augen entfaltete. Es war ein Moment reiner Ehrfurcht und Bewunderung, der mir die Schönheit und den Zauber dieses antiken Schatzes im Herzen Jordaniens eindrucksvoll vor Augen führte.

Uns blieb leider nicht so viel Zeit diesen Augenblick bis ins Unendliche auskosten, also ging es nach ein paar Fotos weiter in die Felsenstadt hinein. Bis zum Amphitheater der Nabatäer schafften wir es noch und mussten dann umkehren. Man kann Tage in Petra verbringen und wird nicht alles gesehen haben. Für unsere Zwecke war der Besuch perfekt, um einen ersten Eindruck zu bekommen.

Kreuzfahrt auf dem Roten Meer: Geschichte in Stein gemeißelt

Um 17 Uhr war dann auch wieder Abfahrt und ganz wichtig, dass man sein Lunchpaket auch nicht vergaß (uns erwartete zwar auf dem Schiff ein Schlaraffenland, aber manche Gäste bestanden auf ihre Verpflegung). Um 19:30 Uhr waren wir dann wieder auf dem Schiff. Es wurde zu Abend gegessen mit wir genossen unser 5-Gang-Menü sowie die Disko noch bis spät in die Nacht. Es war ein beeindruckender Tag, den wir aber auch mit viel Aufwand stemmen mussten. Was bleibt, ist in Stein gemeißelt und wird uns nie wieder loslassen.

Logbuch 10.01.2023: Seetag auf dem Roten Meer

Verkatert, aber glücklich genossen wir unser erstes von zwei Frühstücken auf unserem Balkon und starteten in unseren ebenfalls ersten von zwei Seetagen. Wir nutzten den Tag zur Schiffserkundung, Entspannung und einer Hot Stone Massage. Ferner musste das Visum für Saudi-Arabien gedruckt werden, was ziemlich lästig war, vor allem für solche Streber wie uns, die ihre Hausaufgaben zuvor gemacht hatten. Am Abend gab es noch eine Gala mit der Kapitänsvorstellung.

Die MSC Splendida bot dabei genügend Unterhaltung für Jung und Alt. Vom Tanzen und Live Musik bis Kino und Karaoke war alles geboten. Zahlreiche Bars, Cafés und Restaurant ließen keine Wünsche offen. Besonders empfehlenswert war dabei die Mittagsnachts-Pizza – was für ein Genuss. Jeden Tag gab es ein Programmheft mit den Aktivitäten und Veranstaltungen. Während unseres gesamten Aufenthaltes konnten wir nicht einmal annähernd alles ausprobieren. Also Langeweile war auf jeden Fall ausgeschlossen, vor allem in Anbetracht der vier Touren, die wir unternommen hatten. Nach Petra folgte nämlich nun zweimal Saudi-Arabien, auf das wir sehr gespannt waren.

Logbuch 11.01.2023: Dschidda (Saudi-Arabien)

An diesem Tag stand eine Halbtagestour in die Altstadt Dschiddas und die zweitgrößte Stadt Saudi-Arabiens an. Praktisch war, dass wir bereits im Hafen von Dschidda lagen. An diesem Tag konnten wir ausschlafen und die Tour dann ab 13 Uhr starten (nach einem schönen Pizza-Frühstück selbstverständlich). Mit dem Bus ging es zunächst an der Küstenstraße (Corniche) entlang bis wir in der Altstadt rausgelassen wurden.

Die Altstadt Al Balad besteht seit dem 7. Jahrhundert und gehört zum UNESCO-Kulturerben. Wir folgten unserem Guide durch die Straßen und Gassen und waren fasziniert von der Architektur. Der Staat kauft Grundstücke und Häuser aus dem Privatbesitz auf und saniert diese. Dies ergibt dann ein tolles Bild und der historische Kern bleibt erhalten. Highlights des Rundgangs sind das Salloum’s House, Matbouli House oder auch das bekannteste und größte Haus Nassif mit über 106 Zimmern.

Kreuzfahrt auf dem Roten Meer: Das Tor zu Saudi-Arabien

Es war eine kurzweilige Tour mit schönen Eindrücken der Stadt und unser erster Besuch von Saudi-Arabien. Es war nicht besonders spektakulär, aber dennoch bleibt der friedliche und positive Eindruck zurück. Die Menschen waren sehr zurückhaltend, freundlich und neugierig. Fotos wurden von uns gemacht und nicht umgekehrt. Um 19:00 Uhr fanden wir uns wieder auf dem Schiff. Hier wurde übrigens zwei Tage lang (während der Zeit an der saudi-arabischen Küste) kein Alkohol ausgeschenkt.

Logbuch 12.01.2023: Yanbu (Saudi-Arabien)

Wenn schon einmal in Saudi-Arabien, dann kann man doch gleich einen zweiten Tag dort verbringen. Gesagt getan und so ging es an den Hafen von Yanbu. An diesem Tag stand eine Tour in die zweitwichtigste Stadt des Islams an. Nämlich nach Medina. Die Tour ging insgesamt 10 Stunden, wovon jeweils drei Stunden für die Hin- und Rückfahrt draufgingen. Leider war das die amateurhafteste Tour von allen und leider nicht im Preis-/ Leistungsverhältnis (wir bekamen u.a. nicht einmal die Hälfte der angepriesenen Stopps geboten und der ursprüngliche Guide wurde kurzerhand durch irgendeinen Typen ersetzt).

Doch nun zum inhaltlichen und eigentlich sehr interessanten Tour-Teil, der die Geschichte des Islams beschreibt. Der erste Halt war die Quba-Moschee, die die älteste Moschee der Welt ist und deren Grundstein vom Propheten Mohammed auf seiner Reise von Mekka nach Medina gelegt worden ist. Nach dem Besuch dieser Moschee (nur von außen) ging es zum Essen in ein lokales Restaurant (klar, Essen ist wichtig, nach dem man gerade wenige Stunden vom All-You-Can-Eat-Buffet Abstand genommen hat).

Kreuzfahrt auf dem Roten Meer: Die Stadt des Propheten

Nach dem vielen, aber dennoch sehr leckeren Essen (und dem angenehm zurückhaltenden, aber stets freundlichen Service) ging es zur zweitwichtigsten islamischen Pilgerstätte, der Moschee des Propheten Mohammed (Masjid An-Nabawi) mit seinem Grab. An dieser Stelle ein Gruß an meine türkischen Kumpels. Ein Wahnsinnsanblick erwartete uns da. Selbstverständlich durften wir als Nicht-Moslems nicht rein, aber bereits die Ausmaße von Außen und der Menschenansturm zu den Gebetszeiten war überwältigend. Ob die Staatsoberhäupter von Saudi-Arabien auch fünfmal am Tag beten gehen, fragte ich mich zu diesem Zeitpunkt spontan.

In das angrenzende Museum zur Moschee durften wir dann aber rein und uns die Entwicklung dieses Bauwerks vor Augen führen. Von dem ersten Stein bis zu den letzten Erweiterungen wird anhand von Modellen jede Bauphase detailgetreu abgebildet. Fast schon unscheinbar wirkt dann da die sich in der Nähe befindliche Al-Ghamama Moschee. Diese älteste Moschee von Medina soll der Ort gewesen sein, an dem der Prophet Mohammed sein Eid-Gebet im Jahre 631 gesprochen haben soll. Bevor es zurück zum Schiff ging, gab es noch die Möglichkeit lokale Spezialitäten wie Datteln und Parfüm einzukaufen.

Logbuch 13.01.2023: Seetag auf dem Roten Meer

Kleiner Spoiler vorab: Diesen Freitag, den 13., haben wir auf unserem zweiten Seetag gut überstanden. Wir genossen den Sonnenaufgang, die Zeitumstellung und das Frühstück in unserer Kabine bzw. auf dem Balkon. Eine traumhafte Erfahrung war das und läutete den vorletzten vollen Tag auf See ein und unserer Kreuzfahrt auf dem Roten Meer. Es war Zeit nochmals die Ruhe zu genießen und das Schiff kennenzulernen. Wir arbeiteten uns dabei von Bar zu Bar und Drink zu Drink bis die Sonne unterging und die Gedanken einschlugen…

Wir gleiten über die unendliche Weite des Ozeans, während wir die Kontrolle über unsere Richtung behalten und gleichzeitig dem Rhythmus der Wellen folgen. Jeder Hafen, den wir ansteuern, repräsentiert einen neuen Abschnitt unseres Lebensweges, voller Abenteuer, Begegnungen und unvorhergesehener Wendungen. Letztendlich ist eine Kreuzfahrt eine Metapher für die Reise des Lebens selbst, wo wir uns auf die Reise begeben, ohne zu wissen, was uns am Ende erwartet, aber mit dem Vertrauen, dass jede Etappe uns reicher an Erfahrungen und Erinnerungen zurücklässt.

Logbuch 14.01.2023: Ain Suchna (Ägypten)

Angekommen an der letzten Station und dem Hafen von Ain Suchna ging es zu dem gigantischen Highlight, von dem ich nie gedacht hätte es je zu sehen. Es ging auf die Tour, die uns zu und in die Pyramiden von Gizeh bringen sollte. Dafür begann der Tag bereits um 6:00 Uhr mit dem Versammeln und der Aufteilung der Busse. Um 7:00 Uhr fuhren wir dann los. Bereits die Fahrt durch Kairo war ein Ereignis und ließ uns ob der Größe staunend durch die Busscheibe glotzen.

Der erste Halt war das Ägyptische Museum in Kairo (EMC), welches wir ca. um 10 Uhr erreichten. Hier ging es zwar zu wie im Bürgerkrieg, aber nur die Stärksten überleben und so prügelte unser Guide uns durch die Massen zu den Hauptsehenswürdigkeiten des Museums. Diese waren u.a. echte Mumien oder auch der Schatz des Tutanchamun. Wo wurde der Schatz geborgen? Korrekt. In Luxor und im Tal der Könige.

Kreuzfahrt auf dem Roten Meer: Eine Reise durch die Jahrtausende

Es schlug die Mittagsstunde und wir den Weg zum Restaurant und für das Mittagessen ein. Gespeist wurde im Steigenberger Gizeh. Nach einer schier endlosen Mittagspause ging es dann endlich zu den Pyramiden von Gizeh (Cheops, Chephren und Mykerinos), die wir schon bereits vor uns erblickten. Bei der mittleren Pyramide (Chephren) wurde ein Halt gemacht. Wie surreal erschien mir dieser Anblick dieser über 4.000 Jahre alten Bauten, auf denen schon die Transformers gekämpft hatten.

Für optional 5,-€ pro Person war sogar der Eintritt bzw. der Abstieg ins Innere der Chephren-Pyramide möglich. Diese wahnsinnige Erfahrung zwischen Nervenkitzel gepaart mit Klaustrophobie und geschichtlicher Bedeutung mit der absoluten Neugier war enorm. 20 Minuten dauerte der Abstieg im teils engen Kanal in gebeugter Haltung. Beim Ziel angekommen (einer Kammer mit einem leeren Sarkophag) steht dann der obligatorische ägyptische Wächter, der dir für Fotos Geld abknöpfen will. Nicht weiter beachten und nicht einschüchtern lassen von diesen Gestalten, die ihre eigene Geschichte für ein paar Dollar verkaufen.

Kreuzfahrt auf dem Roten Meer: Monumente der Menschheit

10 Minuten dauerte dann der Rückweg und auch hier oben angekommen muss man leider aufpassen, dass keine Gauner euch „helfen“ beim Fotosmachen. Denn die packen euer Handy oder eure Kamera und rücken die erst wieder heraus, wenn ihr die Leute bezahlt habt. Einfach abstoßend das Ganze. Mir war es da egal, da ich noch voll Adrenalin vom Pyramidenbesuch war und high vom frischen Sauerstoff. Leider mussten wir auch schon wieder in den Bus und zum nächsten Halt fahren. Dieser befand sich in einiger Entfernung zu den Pyramiden, um einen Panoramablick auf die Bauten zu bekommen.

Die größte Pyramide ist übrigens die Cheops-Pyramide mit 145 m Höhe und 230 m Seitenlänge. Sie zählt zu den sieben Weltwundern der Antike und gehört zu den größten Bauwerken der Welt. Sie ist die älteste von den drei Pyramiden von Gizeh. Die älteste Pyramide der Welt ist allerdings die Pyramide von Djoser. Diese befindet sich ca. 20 km südlich von Gizeh. Insgesamt finden sich heute noch über 100 Pyramiden in Ägypten. Dabei darf man nicht vergessen, dass es „nur“ Grabstätten waren und keine Paläste.

Kreuzfahrt auf dem Roten Meer: Ein Blick in die Ewigkeit Ägyptens

Zum Abschluss ging es zum Taltempel und der weltberühmten Großen Sphinx von Gizeh. Der erste Anblick mit der Sphinx ist wie eine Begegnung mit einem uralten Wächter der Zeit, der majestätisch über die Wüstenlandschaft Ägyptens wacht. Ihr imposantes Profil erhebt sich vor dem Hintergrund der Pyramiden, während die Sonne langsam über den Horizont steigt und ihre Konturen in goldenes Licht taucht. Es ist ein Moment der Ehrfurcht und des Staunens, der einem das Gefühl gibt, in die faszinierende Geschichte Ägyptens einzutauchen.

Logbuch 15.01.2023: Ausschiffung in Safaga (Ägypten) bzw. Fazit

Nachdem wir die unvergessliche Erfahrung einer Kreuzfahrt auf dem Roten Meer genossen und die faszinierenden Länder Ägypten, Jordanien und Saudi-Arabien besucht haben, kann ich nur sagen: Diese Reise hat uns tief berührt und nachhaltig beeindruckt. Von den antiken Wundern Ägyptens über die atemberaubende Schönheit von Petra bis hin zur unentdeckten Perle Medinas – jede Etappe dieser Reise war wie ein neues Kapitel in einem Buch voller Abenteuer und Entdeckungen.

Insgesamt war diese Kreuzfahrt auf dem Roten Meer eine unvergessliche Reise voller Ereignisse, Erkenntnisse und unvergesslicher Momente, die uns noch lange begleiten werden. Es war eine Reise, die unsere Sinne belebt und uns dazu inspiriert hat, die Welt noch mehr mit offenen Augen und einem offenen Herzen zu erkunden.

Lust auf Kreuzfahrten bekommen? Dann lest hier weiter.

Wie ist die Kleiderordnung auf der MSC?

Grundsätzlich gibt es keine Vorgabe für den Dresscode auf dem Schiff. Für das Abendessen und Veranstaltung gibt es Empfehlungen. die Informationen werden rechtzeitig bereitgestellt.

Wie viel Zeit braucht man für Petra?

Man kann Tage in Petra verbringen und wird nicht alles gesehen haben. Für unsere Zwecke war der eintägige Besuch perfekt, um einen ersten Eindruck zu bekommen.

Kann man als Deutscher nach Saudi-Arabien reisen?

Ja, mit einem Reisepass und Visum.

Wie alt sind die Pyramiden wirklich?

Die älteste Pyramide der Welt ist die Pyramide von Djoser. Diese befindet sich ca. 20 km südlich von Gizeh und ist über 4.500 Jahre alt.

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