Ob Côte d’Azur, Französische Riviera oder südliche Provence – wie auch immer man es nennen mag, für uns war es nach zwei Wochen Rundreise schlichtweg das Paradies. „Vivre comme un coq en pâte“ – wir durften uns tatsächlich wie Gott in Frankreich fühlen und das Leben in vollen Zügen genießen. Natürlich nicht nur im Luxus: Zwischen den entspannten Momenten galt es auch, einiges zu entdecken. Viel Spaß beim Lesen unserer Erlebnisse aus 10 Tagen in der traumhaften Region Südfrankreichs.
Tag 0: Fahrt aus Frankfurt und Ankunft in Nizza an der Côte D’Azur
Die Fahrt* von Frankfurt (Deutschland) verlief relativ entspannt und dauerte insgesamt ca. 11,5 Stunden für 985 km. Die Strecke führte uns durch die Schweiz (Jahresvignette nicht vergessen) und ein Stück durch Norditalien bis wir von der Italienischen Riviera zur Französischen kamen. In Italien und Frankreich zahlten wir unsere Maut bequem per Kreditkarte an den jeweiligen Mautstellen. Dabei kamen wir in Italien auf unter 10 €. In Frankreich kamen wir insgesamt auf knapp 100 € Maut für unsere zwei Wochen und die Rückfahrt, die uns größtenteils durch Frankreich führte.
Den Verkehr in Frankreich mit der Enge der Straßen und der kritischen Parkplatzsituation sollten wir direkt in Nizza zu spüren bekommen. Über die zwei Wochen meisterten wir dies aber mit Bravour, würde ich behaupten. Wir wählten vorab Nizza und das Hôtel de France* (Toplage, Topservice, Top-Unterkunft!) als erste von drei Standorten bzw. Unterkünften. Auch dies sollte sich als die richtige Wahl herausstellen. Von Nizza aus konnten wir ca. die Hälfte unserer Zeit in Südfrankreich bequem viele Sehenswürdigkeiten mit dem Auto erreichen. Ferner waren wir direkt in einem der vier Hauptorte der Côte d’Azur neben Monaco, Cannes und Saint-Tropez.
Tag 1: Burg Roquebrune-Cap-Martin, Villa Ephrussi de Rothschild und Vallauris
Den ersten Tag begannen wir nach einem leckeren Frühstück möglichst weit im Osten der Côte d’Azur und zwar bei der Burg Roquebrune-Cap-Martin (Château Médieval de Roquebrune). Die Burg Roquebrune-Cap-Martin, erbaut im 10. Jahrhundert, thront majestätisch über der französischen Riviera und bietet einen atemberaubenden Blick auf das Mittelmeer. Ein Besuch der Burg sowie das frühmorgendliche Schlendern durch die engen Gassen der umliegenden Stadt verbindet Geschichte und Naturerlebnis auf eindrucksvolle Weise. Die Burg macht um 10:30 Uhr auf und kostet 5,- € Eintritt. Neben der Aussicht gibt es noch kleine Ausstellungsräume zu bewundern.
Weiter ging es zur knapp 20 km entfernten Villa Ephrussi de Rothschild auf der Halbinsel Cap Ferrat, die bekannt ist für ihr luxuriöses Wohngebiet. Für 17,- € sicherten wir uns bereits vorab unseren Eintritt für diesen Tag. Die gutbesuchte Villa Ephrussi de Rothschild ist ein prachtvolles Anwesen, das von der Bankierstochter Baronin Béatrice Ephrussi de Rothschild Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut wurde. Umgeben von zauberhaften neun Gärten, spiegelt die Villa den extravaganten Geschmack der Belle Époque („Unterstreichung der menschlichen Existenz mit Luxus“) wider. Die elegante Architektur und der Panoramablick auf das Mittelmeer machen die Villa zu einem wahren Juwel der Côte d’Azur. Ein Spaziergang durch die Gärten und das kunstvolle Interieur (inkl. kostenlosem Audioguide) lässt die vergangene Pracht dieser Epoche aufleben.
Picasso und Vallauris: Wie der Meister der Moderne eine Töpferstadt neu definierte
Unsere Tour führte uns weiter an diesem Dienstag nach Vallauris. Vallauris, ein charmantes Städtchen an der Côte d’Azur, ist berühmt für seine lange Tradition der Keramikherstellung. Hier lebte und arbeitete der weltberühmte Künstler Pablo Picasso, der die Stadt während der 1940er Jahre zu seinem kreativen Zuhause machte. Zeugnis seiner Arbeit ist u.a. die Skulptur „Mann mit Schaaf“ (L’Homme au Mouton). Leider hatte das in unmittelbarer Nähe zur Skulptur liegende National Picasso Museum an diesem Tag geschlossen (wie konnte das bei unserer akribischen Planung nur übersehen worden sein?!). Wenn wir was streichen würden von unserer gesamten Tour, dann wäre es das verschlafene Vallauris. Stattdessen würden wir das Stadtpanorama von Menton nehmen. Nächstes Mal dann.
Tag 2: Monaco
Am zweiten Tag ging es ins Fürstentum Monaco und zu den wirklich Reichen und Schönen. Monaco ist bekannt für seine atemberaubenden Yachten, das weltberühmte Casino von Monte Carlo und die malerische Altstadt. Eingebettet zwischen dem tiefblauen Mittelmeer und den französischen Alpen, vereint Monaco Luxus, Geschichte und eine außergewöhnliche Lebensart. Trotz seiner kleinen Größe bietet es zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die das Fürstentum zu einem einzigartigen Reiseziel machen.
Nach dem wir unseren Wagen sicher ins Parkhaus in der Rue Terrazzani gebracht haben, ging es hoch nach Monaco-Ville, der schmucken Altstadt von Monaco. Hier sind der Fürstenpalast sowie der Palastplatz die ersten Sehenswürdigkeiten. Weiter durch die schönen Gassen der Altstadt geht es zur Kathedrale Notre-Dame-Immaculée. Unweit der Kathedrale, die mit ihrer majestätischen romanisch-byzantinischen Architektur beeindruckt und die letzte Ruhestätte der Fürstenfamilie (darunter Fürst Rainier III. und Fürstin Grace Kelly) ist, liegt der kostenlose und an den Klippen gelegene idyllische Park Die Gärten von St Martin. Von Monaco-Ville hat man einen tollen Blick auf Monaco mit dem Hafen und Monte-Carlo was unsere nächsten Ziele waren.
Monaco: Glamour, Reichtum und Tradition im Herzen der Côte d’Azur
Am Hafen angekommen läuft man parallel zur Start-/ Ziellinie der berühmten Formel 1-Strecke Circuit des Monaco auf dem Boulevard Albert. Das Wetter ist an diesem (wie an jedem anderen Tag unserer Reise) bombastisch und die Menschen strömen mit uns Richtung Monte-Carlo und den Highlights von Monaco. Das sind das Hotel de Paris, die Oper sowie das weltberühmte Casino. Alle drei Bauwerke liegen praktischerweise nebeneinander. Das Casino ist für Touristen zwischen 10 und 13 Uhr geöffnet und kann bis zur Eingangshalle kostenlos besichtigt werden.
Einen kleinen Spaß ließen wir uns nicht nehmen und verließen Monaco über einen Teil der Formel 1-Strecke. Wir fuhren über die Start-/ Ziellinie, den Tunnel sowie die Haarnadelkurve beim Fairmont Hotel (die langsamste Stelle der gesamten Formel 1). Mit einem coolen und teils surrealen Gefühl verließen wir Monaco und sind heute noch von der Schönheit und dem Luxus geblendet.
Tag 3: Nizza an der Côte D’Azur
Am dritten Tag wurde es Zeit unseren „Heimathafen“ zu erkunden. Ferner war es mal entspannt, nicht Autofahren zu müssen. Auch, wenn ich es jetzt beim Schreiben der Zeilen vermisse. Unser Hotel befand sich nahe dem berühmten 5-Sterne Hotel Le Negresco, was quasi die erste Sehenswürdigkeit in Nizza ist und direkt zur weiteren führt. Nämlich zur Promenade des Anglais, die sich malerisch entlang der azurblauen Küste des Mittelmeers erstreckt und zu den bekanntesten Flaniermeilen der Welt zählt. Gesäumt von eleganten Hotels, Palmen und dem weiten Blick aufs Meer, lädt sie Einheimische und Besucher gleichermaßen zum Spazieren und Genießen der mediterranen Atmosphäre ein. Ein bisschen erinnerte uns die Promenade an die Copacabana in Rio – nur etwas zivilisierter.
Entlang der Promenade führte uns der Weg zum Place Masséna und langsam wurde uns bewusst, warum Nizza die Perle der Côte d’Azur ist. Ab jetzt reihte sich ein malerisches Gebäude ans nächste und die Altstadt bezauberte uns mit ihrem Anblick. Wie das Palais Rusca, welches mit seiner klassischen Architektur beeindruckt und heute als Gerichtssitz im Herzen der Stadt dient. Nicht weit davon entfernt sind wir dann über die Oper von Nizza gestolpert. Ein prächtiges Gebäude im neoklassizistischen Stil aus dem Jahre 1885.
Weiter östlich findet man einen Blumenmarkt (Marché Aux Fleurs – Cours Saleya), der neben Schnittblumen auch Obst, Gemüse und weitere Lebensmittel aus der Region verkauft. Schlendern und hier und dort mal naschen sei erlaubt. Da Naschen auch im Laufen geht, ging es weiter zur Kathedrale von Nizza, die an einem wunderschönen Platz liegt. Auch hier seien nochmals die vielen Gassen und Läden erwähnt, die die Stadt so besonders machen.
Nizza: Die Perle der Côte d’Azur zwischen mediterranem Charme und urbaner Eleganz
An der Küste ging es über den Bellanda Tower auf den ersten Aussichtspunkt. Dieser offenbart ein traumhaftes Bild auf Nizza und die Promenade des Anglais sowie die Altstadt. Von hier ging es weiter zum Parc de la Colline du Château und einer weiteren tollen Aussicht auf Nizza. Für Abkühlung sorgt dort oben auch ein Wasserfall. Nach dem Aufstieg bei hohen Temperaturen ein willkommenes Geschenk.
Apropos Abkühlung, die holten wir uns dann am Strand an diesem Nachmittag. Der Strand in Nizza (wie eigentlich fast alle großen an der Côte d’Azur) ist abwechselnd unterteilt in privat (kostenpflichtig inkl. Gastronomie, Liegen, Sonnenschirme etc.) und öffentlich (kostenlos, aber auch kein Service). Meist, wie auch an diesem Tag, muss man für die privaten Strandabschnitte früh da sein, sonst bekommt man keine Liege mehr. Uns machte das nur am Anfang etwas aus und am Ende waren wir mit unserer authentischen Lösung sehr zufrieden. Das Liegen auf den Kieselsteinen ist auch erträglich und der Vorteil zum Sand ist, dass man keinen Sand abklopfen muss nach dem Strandbesuch.
Tag 4: Grasse, Saint-Paul-de-Vence und Cannes
An diesem Freitag erwarteten uns drei Highlights. Unser erstes Ziel war Grasse, die renommierte Parfümhauptstadt, wo wir die Parfümerie Molinard besuchten. Hier hatten wir im Voraus einen Workshop gebucht, in dem wir in die Kunst der Parfümherstellung eingeführt wurden und unser eigenes Duftwerk kreieren durften. Grasse, eingebettet in die idyllische Landschaft der Provence, ist bekannt für ihre jahrhundertealte Tradition in der Parfümproduktion und sowas wie die Welthauptstadt des Parfums
Vor dem Workshop hatten wir noch Zeit uns in den Ausstellungsräumen umzusehen und den imposanten Shopbereich zu begutachten. Anschließend nahmen wir an einer kostenlosen Führung teil (inkl. deutschem Audioguide) bevor es dann ernst wurde. In ca. 60 Minuten durften wir uns durch 90 Parfümnoten durchschnuppern und die besten für unser Parfüm auswählen. Dabei wurde in Kopf-, Herz- und Basisnote unterschieden. Wir wurden ferner punktuell bei der Auswahl unterstützt, so dass dann abgefüllt werden konnte. Es war einfach genial und eine tolle Erfahrung. Selbst als Mann (der maximal Hugo Boss Bottled kennt) war ich begeistert und fühlte mich wie Charlie und die Schokoladenfabrik. Als Sahnehäubchen stehen übrigens kostenlose Parkplätze zur Verfügung und man kann seinen Duft auch nachbestellen.
Ich weiß nicht, ob die Düfte unser Hirn vernebelten oder wir einfach so euphorisiert waren. Jedenfalls verflog die Zeit und wir mussten leider weiter. In das schöne Örtchen Saint-Paul-de-Vence führte uns unsere Route. Saint-Paul-de-Vence ist ein charmantes mittelalterliches Dorf in der Provence und wunderschön auf einem Hügel gelegen. Es verzauberte uns mit seinen engen Gassen, Kunstgalerien und atemberaubenden Ausblicken über die umliegende Landschaft. Saint-Paul-de-Vence ist auf jeden Fall einen Abstecher wert.
Saint-Paul-de-Vence: Künstlerisches Erbe und mediterrane Schönheit in einem malerischen Dorf
Was macht man, wenn man einen Nachmittag Zeit hat an der Côte d’Azur? Richtig; man macht einen Städtetrip nach Cannes. Cannes, die glamouröse Stadt an der Côte d’Azur, ist weltbekannt für ihr internationales Filmfestival und die luxuriöse Croisette-Promenade. Hier treffen sich Filmstars, Mode und Jetset, während die Stadt mit ihren eleganten Boutiquen, feinen Restaurants und herrlichen Stränden beeindruckt.
Wir parkten im Osten im Roseraie-Parkhaus und spazierten gemütlich die Promenade entlang. Vorbei an den verschiedenen Strandabschnitten und parallel zum Boulevard de la Croisette. Dessen Luxus und Glamour wird durch das Carlton Hotel auf die Spitze getrieben. Die Strandabschnitte und die Promenade waren eindrucksvoll zum Begutachten. Um dort aber einen Tag zu verbringen, war mir die Atmosphäre zu hektisch und zu überfüllt. Da war Nizza ganz klar viel entspannter (und nicht weniger schön).
Cannes: Film, Luxus und das Leben an der schillernden Croisette
Ein Highlight in Cannes ist sicherlich der rote Teppich vor dem Festspiel- und Kongresshaus, wo seit 1946 jährlich die Internationalen Filmfestspiele ausgetragen werden. Ein Foto auf diesem Teppich ist Pflicht (auch, wenn man dafür Schlange stehen muss). Gleich ums Eck befindet sich der kleine, aber nicht weniger imposante Hafen und ein schöner Platz. Ein Riesenrad lädt zu einer Fahrt ein und bietet nochmals eine schöne Perspektive auf diesen Stadtabschnitt.
Westlich des Hafens befindet sich ein Hügel, den wir auf jeden Fall besteigen mussten. Auf dem Weg nach oben kamen wir an dem Maskenturm (Tour du Masque) vorbei. Der Tour du Masque ist ein historischer Turm, der in der Altstadt liegt. Er ist von Legenden umwoben, besonders die Geschichte eines mysteriösen Mannes mit einer eisernen Maske, der angeblich dort gefangen gehalten wurde. Oben auf dem Hügel angekommen, empfing uns die Kirche Église Notre-Dame d’Espérance. Von hier aus konnten wir einen schönen Ausblick genießen und den Cannes-Schriftzug aus nächster Nähe sehen.
Tag 5: Esterel, Calanque de Maubois und Saint-Raphaël
Es hieß nun die Sachen packen und unsere Basis Nizza aufzugeben. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge zogen wir weiter. Weinend, weil wir hier wirklich ein schönes Fleckchen Erde aufgaben und lachend, weil uns noch Highlights bevorstanden. Wir erreichten langsam die Halbzeit. Nicht nur zeitlich gesehen, sondern auch von der Strecke. Von Osten Richtung Westen unsere Tour fortsetzend wurde auch die Natur anders und somit auch die Besucher (die Anzahl an Fahrradfahrern, Campern und Familien stieg an). Wir erreichten das Esterel-Gebirge, welches mit seinen rot leuchtenden Felsformationen beeindruckt und somit atemberaubend in Kontrast zum tiefblauen Mittelmeer stehen.
Die Fahrt zu unserer zweiten Unterkunft in Saint-Raphaël verlief an der malerischen (wie oft habe ich das Wort bis jetzt eigentlich schon erwähnt…) Küste mit wundervollen Buchten und Ortschaften. Überall konnten wir natürlich nicht halten, daher entschieden wir uns exemplarisch für die Bucht Calanque de Maubois. Eingebettet zwischen steilen Felsen und üppiger mediterraner Vegetation bietet diese malerische Bucht kristallklares Wasser und eine ruhige Atmosphäre. Dies ist ideal für entspannende Momente inmitten der Natur. Ferner bietet sie hervorragende Möglichkeiten zum Schnorcheln und Schwimmen, was auch von zahlreichen Booten und Yachten wahrgenommen wird.
Saint-Raphaël: Ein verborgenes Juwel der Côte d’Azur mit malerischen Stränden und historischem Flair
Gegen Nachmittag kamen wir in Saint-Raphaël und unserer Unterkunft, dem Mercure Saint Raphael Centre Plage*, an. Das Hotel wurde Anfang 2024 renoviert und war somit ein Volltreffer (Lage, Parken, Frühstück und unser Zimmer waren überragend). Nach dem Einchecken verschafften wir uns einen Überblick und sprangen gleich an den (sandigen) Strand. Saint-Raphaël ist rückblickend betrachtet sowas wie die Überraschung der Côte d’Azur gewesen. Ursprünglich lediglich als Ersatz für Saint-Tropez geplant, da die Kosten für die Hotels dort schnell unsere Realität aufzeigten, erwies sich Saint-Raphaël als weit mehr als nur eine Notlösung und entwickelte sich zu einer ernsthaften Alternative.
Tag 6: Verdonschlucht und Moustiers-Sainte-Marie
An diesem Tag ging es früh raus und somit waren wir auch die ersten beim Frühstück. Dies irritierte auch das Hotelpersonal, was augenscheinlich niemanden um kurz nach 7 Uhr am Frühstücksbuffet erwartete. Morgenstund hat bekanntlich Gold im Mund und so das Croissant in eben diesen geschoben ging es zur Verdonschlucht* (Gorges du Verdon) für uns.
Wir wollte frühzeitig beim Bootsverleih sein und hatten knapp zwei Stunden Fahrt hinter uns zu bringen. So kamen wir gegen 10 Uhr ganz entspannt an und bekamen ein Tretboot für 50,- € (2 Stunden) bei JPR Locations. Es gibt verschiedene Anbieter und Möglichkeiten Motorboote, Kajaks, Kanus oder Stand-Up Paddle auszuleihen. Wir entschieden uns für das Tretboot als „die Yacht des kleinen Mannes“. Die Fahrt war natürlich sagenhaft mit der aufsteigenden Sonne und dem tollen Licht in der Schlucht. Das türkisfarbene Wasser grenzte sich traumhaft von dem Felsen ab. Wer viel Zeit hat, kann hier auch am Strand chillen oder einfach länger mit dem Boot unterwegs sein (inkl. Schwimmen und Essen).
Doch wer hat schon Zeit auf Reisen… und auf uns wartete noch das „schönste Dorf Frankreichs“. Moustiers-Sainte-Marie, ein malerisches Ort in der Provence, ist bekannt für seine beeindruckende Lage am Rande der Verdonschlucht und seine Töpferkunst. Das charmante Bergdorf mit seinen verwinkelten Gassen, Wasserläufen und dem hoch über dem Ort schwebenden Stern (eine Legende von einem Ritter gibt es gratis dazu) bietet einen unvergesslichen Blick auf die umliegende Landschaft. Diesen bekommt ihr von der Kapelle Notre Dame de Beauvoir am besten. Dazu muss aber ein Aufstieg gemeistert werden. Doch dieser lohnt sich!
Tag 7: Port Grimaud, Saint-Tropez und Strand von Pampelonne
An Tag 7 folgte ein Montag, den selbst Garfield lieben würde. Es ging nach Saint-Tropez. Doch bevor wir in das Luxus-Fischerdorf kamen machten wir einen Stop in Port Grimaud. Port Grimaud, auch als das „Venedig der Provence“ bekannt, ist ein malerisches Küstendorf in Südfrankreich, das durch seine Kanäle und charmanten, pastellfarbenen Häuser besticht. Es wurde in den 1960er Jahren entworfen und bietet eine einzigartige Mischung aus mediterranem Flair und venezianischer Architektur. In Dubai hatte man Anfang der 2000er die gleichen Vorstellungen gehabt.
Wir parkten westlich im Ort auf dem Parkplatz in der Rue de l‘ Amarrage und spazierten zur Touristeninformation im Südwesten. Vorteil hier, es gab öffentliche Toiletten. Hier wurden wir super freundlich empfangen (also in der Touristeninformation – nicht in der öffentlichen Toilette) und bekamen Infos zum Ort. Kurzerhand entschieden wir uns für die 20-minütige Bootsfahrt (6,- € bei Les Coches d’Eau) und einen Abstecher in den Ort. Der Haupteingang sowie der Hauptparkplatz befinden sich im Norden. Teile des Ortes sind für die Öffentlichkeit gesperrt, da es sich hier um einen privaten Ferienort handelt.
Nach dem sehr kurzweiligen und positiven Besuch von Port Grimaud ging es nach Saint-Tropez und unserem letzten Besuch der Top-4 der Côte d’Azur (neben Monaco, Nizza und Cannes). Saint-Tropez ist ein glamouröser Küstenort an der französischen Riviera, der für seine luxuriösen Yachten, erstklassigen Strandclubs und das pulsierende Nachtleben bekannt ist. Einst ein kleines Fischerdorf, wurde es in den 1950er Jahren dank prominenter Besucher wie Brigitte Bardot zu einem Hotspot der Reichen und Schönen.
Wir parkten gegen Mittag am Hafen, was bereits eine große Herausforderungen war. Denn der eigentlich riesige Parkplatz war überfüllt und so drehten wir unsere Runden, bis eine Lücke frei wurde. Der Hafen von Saint-Tropez ist bildhübsch und wäre noch schöner, wenn die Yachten das Panorama nicht verdecken würden. Wir spazierten weiter zum Place des Lices, wo auch der Markt zweimal die Woche zu finden ist.
Saint-Tropez: Glamour und Lebensfreude im Spiel der Wellen und Yachten
Der Weg zur Kirche Église Paroissiale Notre Dame de l’Assomption zeigte uns die schöne Pracht der Altstadt von Saint-Tropez. Das Bummeln machte Spaß zwischen diesen pastellfarbenen Gebäuden und Gassen. Die Église Paroissiale Notre-Dame de l’Assomption selbst ist eine barocke Kirche aus dem 18. Jahrhundert, die mit ihrem auffälligen Glockenturm das Stadtbild prägt. Diese Kirche ist nicht nur ein spiritueller Ort, sondern auch ein Symbol für die historische Verbundenheit Saint-Tropez’ mit dem Meer und der maritimen Tradition.
Wo auf unserer Reise ein Hügel oder Berg zu erklimmen war, waren wir nicht weit. So machten wir uns auf zur Zitadelle von Saint-Tropez (Eintritt 4,- €). Die Zitadelle selbst ist eine imposante Festung aus dem 17. Jahrhundert. Sie thront stolz über der Stadt und bietet atemberaubende Ausblicke auf die Bucht von Saint-Tropez. Einst diente sie als Schutz gegen Angriffe vom Meer und beherbergt heute das Seefahrtsmuseum, das die maritime Geschichte der Region lebendig erzählt.
Nach soviel Geschichte und Kultur brauchten wir eine Abkühlung. So fuhren wir zum Strand von Pampelonne südlich von Saint-Tropez. Der Strand von Pampelonne ist einer der bekanntesten und längsten Strände der Côte d’Azur. Mit seinem feinen, weißen Sand und dem klaren, türkisblauen Wasser zieht er nicht nur Sonnenanbeter, sondern auch Prominente und Jetsetters an (was die Menge an Yachten und Booten vor der sehr flachen Küste beweist). Den Tag ließen wir dann in dem wunderbaren Strand-Restaurant Le Migon gebührend ausklingen. Es wurde Zeit für ein bisschen Urlaubsfeeling nach den ganzen Reisestops.
Tag 8: Abbaye du Thoronet und La Ciotat an der Côte D’Azur
Es wurde Zeit Saint-Raphaël Lebewohl zu sagen und uns Richtung La Ciotat zu machen, wo uns die letzte Unterkunft erwartete. Auf dem Weg dorthin wollten wir eigentlich noch u.a. an der Notre-Dame du Mai Halt machen. Die Notre-Dame du Mai ist eine kleine Kapelle, malerisch auf einem Felsvorsprung über der Halbinsel Cap Sicié in Südfrankreich gelegen. Von dort aus bietet sich ein atemberaubender Blick auf das Mittelmeer und die Küste. Leider ist die Zufahrt in der Hauptsaison gesperrt und die Kapelle ist so nur durch eine mehrstündige Wanderung zu erreichen. Somit für uns leider zeitlich nicht machbar gewesen, aber an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt.
So blieb uns genügend Zeit mal einen Abstecher ins Landesinnere zu machen und das Kloster Abbaye du Thoronet zu besichtigen. Die Abbaye du Thoronet, eine der berühmten Zisterzienser-Abteien in Südfrankreich, beeindruckt durch ihre schlichte, aber harmonische Architektur aus dem 12. Jahrhundert. Eingebettet in die Provence, strahlt die Abtei eine tiefe Ruhe und spirituelle Kraft aus. Besonders bekannt ist sie für ihre hervorragende Akustik und die natürliche Schönheit ihrer Umgebung, die viele Besucher (wie auch uns) in ihren Bann zieht. Für 9,- € Eintritt (zzgl. 3,- € für den Audioguide) hatten wir eine tolle Zeit im Kloster und mit knapp einer Stunde auch kurzweilig genug.
Weiter ging es nach einer kleinen Pause zu unserer letzten Unterkunft in La Ciotat. Unser Ferienhaus L’Amarantine* bildete dabei einen guten Kontrast zum bescheidenen Leben der Mönche im Kloster. Denn die Unterkunft war alles andere als bescheiden und der perfekte Abschluss der Reise. Mit toller Einrichtung, großem Gartenbereich inkl. Grillecke sowie natürlich einem Pool. Unser „piece of a peaceful place“ für die letzten drei Tage. An dieser Stelle sei nochmals die vorbildliche Kommunikation sowie der Service der Vermieter betont.
Tag 9: Nationalpark Calanques
Am vorletzten Tag wurde es Zeit unser Programm zu beenden und nach Cassis zu fahren. Quasi dem Ende der Côte d’Azur an der Grenze zu Marseille. Von Cassis aus ging nämlich unsere geführte Wanderung durch den Nationalpark Calanques, den wir über GetYourGuide vorab buchten. Die ca. 4-stündige Wanderung ist bei hohen Temperaturen durchaus anstrengend und verfügt auch über relativ steile Abschnitte, die ein bisschen Koordination und Oberschenkelmuskulatur erfordern. Grundsätzlich braucht es keine geführte Wanderung, um durch den Nationalpark zu kommen. Es bietet sich aber an und war für uns auch eine nette Abwechslung mal nicht vorab die Route zu kennen.
Die Wanderung führt zu den drei bekanntesten Felsbuchten („Calanques“). Port-Miou ist die östlichste der Calanques und ein idyllischer Naturhafen, der von beeindruckenden Kalksteinfelsen umgeben ist. Die Bucht, die sich tief ins Land einschneidet und somit zur längsten Bucht wird, bietet eine malerische Kulisse und dient heute vor allem als Anlegeplatz für Segelboote.
Port-Pin ist eine der kleineren, aber besonders malerischen Calanques. Umgeben von duftenden Kiefern und kristallklarem, türkisfarbenem Wasser, bietet diese versteckte Bucht eine ruhige Atmosphäre für Badegäste und Wanderer. Sie ist ideal für Naturfreunde, die abseits der Massen die Schönheit der Küste genießen möchten. Die Bucht bietet auch den Grenzübergang zu Marseille.
Die Calanque d’En-Vau ist eine der beeindruckendsten und dramatischsten Buchten. Eingebettet zwischen steilen, weißen Kalksteinfelsen, die sich majestätisch über das türkisfarbene Wasser erheben, ist sie ein Paradies für Wanderer, Kletterer und Naturliebhaber. Der abgelegene Strand ist nur zu Fuß oder mit dem Boot erreichbar, was ihn zu einem ruhigen Rückzugsort macht.
Tag 10: Urlaubstag an der Côte D’Azur
An unserem letzten Tag der Reise genossen wir die Zeit am Pool und im Garten in vollen Zügen. Obwohl ich fast den Tag durch einen missglückten Drohnenflug in einen Baum und die unfreiwillige „Opferung“ von zwei Kissen, Wasserflaschen und einem Poolkescher (nebst Besen) ruiniert hätte, will ich diese Episode lieber unkommentiert lassen.
Tag X: Fahrt aus La Ciotat und Ankunft in Frankfurt
Die ca. 10,5-stündige Heimfahrt verbrachten wir in Gedanken an die zwei tollen Wochen in Südfrankreich. Die Côte d’Azur ist nicht nur ein Ort, sondern ein Lebensgefühl. Von den glamourösen Yachthäfen bis zu den versteckten Buchten, von der mediterranen Küche bis zu den charmanten Dörfern – hier verschmelzen Luxus und Natur auf die schönste Weise. Ob man entspannt am Strand liegt, durch die malerischen Gassen flaniert oder sich in die schimmernden Wellen stürzt, die Côte d’Azur verspricht magische Momente, die man nie vergessen wird. Ein Paradies, das immer wieder ruft – und dem man gerne folgt.
Lust auf Frankreich bekommen? Dann lest hier oder hier doch gleich weiter.
Nizza kann als die „Perle der Côte d’Azur“ bzeichnet werden.
Die Côte d’Azur erstreckt sich entlang der Mittelmeerküste im Südosten Frankreichs und ist berühmt für ihre glamourösen Strände, luxuriösen Resorts und malerischen Landschaften. Die Côte d’Azur erstreckt sich also von Cassis im Westen bis Menton im Osten an der italienischen Grenze und umfasst einige der malerischsten und exklusivsten Orte am Mittelmeer. Zu den Hauptorten und Regionen der Côte d’Azur gehören:
1. Nizza (Nice)
2. Cannes
3. Saint-Tropez
4. Monaco
5. Antibes
6. Menton
7. Grasse
8. Èze und andere Bergdörfer
9. Hyères und die Îles d’Or
10. Fréjus und Saint-Raphaël
Ja, die Côte d’Azur gilt allgemein als eine der teuersten Regionen in Frankreich und Europa, insbesondere in Städten wie Cannes, Nizza, Saint-Tropez und Monaco. Trotz ihres Rufs als teures Reiseziel gibt es aber Wege, die Schönheit der Côte d’Azur zu erleben, ohne ein Vermögen auszugeben.
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