Friedberg in Hessen mag auf den ersten Blick eine beschauliche Kleinstadt sein, doch wer sich die Zeit nimmt, genauer hinzusehen, wird mit faszinierenden historischen Entdeckungen belohnt. Eines der beeindruckendsten Zeugnisse der Vergangenheit ist das Judenbad, eine der ältesten erhaltenen rituellen Tauchbäder (Mikwen) Deutschlands. Unser Besuch führte uns nicht nur tief in die Geschichte jüdischen Lebens, sondern auch auf eine spannende Entdeckungstour durch Friedberg – mit einem kulinarischen Finale im russischen Restaurant Sankt-Petersburg.
Das Judenbad in Friedberg – Ein Blick in die Vergangenheit
Das Friedberger Judenbad wurde um das Jahr 1260 errichtet und ist damit eine der ältesten und am besten erhaltenen mittelalterlichen Mikwen Europas. Es befindet sich in der Judengasse, unweit der historischen Stadtmauer. Der Zugang erfolgt durch ein unscheinbares Gebäude, doch sobald man die steinerne Wendeltreppe hinabsteigt, öffnet sich ein beeindruckender Raum aus Sandstein. Die Atmosphäre ist fast mystisch: Kühle Luft, gedämpftes Licht und das leise Echo der Tropfen, die ins Wasser fallen, lassen die Vergangenheit lebendig werden.




Mikwen dienten rituellen Reinigungsbädern und spielten eine zentrale Rolle im jüdischen Leben. Die Friedberger Mikwe reicht rund 25 Meter in die Tiefe, wodurch sichergestellt wurde, dass sie stets von frischem Quellwasser gespeist wird. Damit ist sie die größte erhaltene Mikwe in Deutschland. Weitere bekannte mittelalterliche Mikwen befinden sich unter anderem in Speyer, Worms und Köln – ebenfalls bedeutende Zeugnisse jüdischer Kultur. Doch keine erreicht die Tiefe und bauliche Raffinesse der Mikwe in Friedberg. Eine architektonische Meisterleistung des Mittelalters! Während unseres Besuchs wurden wir von der Stille und der jahrhundertealten Geschichte ergriffen. Es ist ein Ort, der zum Innehalten einlädt und ein tiefes Verständnis für die jüdische Kultur vermittelt.
Sehenswürdigkeiten in Friedberg – Mehr als nur Geschichte
Nach dem beeindruckenden Besuch der Mikwe nutzten wir die Gelegenheit, die weiteren Highlights von Friedberg zu erkunden. Die Stadt hat weit mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick vermuten könnte.




Die größte Burganlage Deutschlands nördlich der Alpen thront über der Stadt und bietet einen fantastischen Ausblick. Besonders beeindruckend ist der Adolfsturm, der mit seinen 58 Metern Höhe das Wahrzeichen Friedbergs ist. Die gotische Kirche Unserer Lieben Frau mit ihrem prächtigen Inneren ist ein Muss für Architekturliebhaber. Ein besonderer Fun-Fact: Die Rock-’n‘-Roll-Legende Elvis Presley war in den 1950er-Jahren während seiner Militärzeit in Friedberg stationiert. Noch heute gibt es viele Hinweise auf seinen Aufenthalt, darunter eine Gedenktafel und das „Elvis Presley Denkmal“. Wer noch mehr über die Geschichte der Region erfahren möchte, sollte das Wetterau-Museum besuchen, das spannende Exponate zur Vergangenheit Friedbergs zeigt.
Russisches Flair als krönender Abschluss – Restaurant Sankt-Petersburg
Nach so vielen kulturellen Eindrücken war es an der Zeit für eine kulinarische Belohnung. Unser Weg führte uns ins Restaurant Sankt-Petersburg, das für seine authentische russische Küche bekannt ist. Schon beim Betreten fühlten wir uns, als wären wir nach Osteuropa gereist – warmes Licht, russische Musik und eine Speisekarte voller klassischer Gerichte wie Borschtsch, Pelmeni und Schaschlik. Die Aromen waren intensiv, die Zubereitung authentisch und das Ambiente rundete den Abend perfekt ab. Ein wunderbarer Abschluss eines historischen Tages in Friedberg!
Fazit: Ein Tag voller Geschichte und Genuss rund um das Judenbad in Friedberg
Unser Besuch in Friedberg hat uns überrascht und begeistert. Das Judenbad ist ein absolutes Highlight für alle, die sich für Geschichte interessieren, und die Stadt selbst überzeugt mit einer Mischung aus mittelalterlichem Charme und unerwarteten kulturellen Einblicken – inklusive der Verbindung zu Elvis Presley. Wer dann noch Lust auf ein außergewöhnliches kulinarisches Erlebnis hat, sollte sich das Restaurant Sankt-Petersburg nicht entgehen lassen.
Friedberg ist definitiv eine Reise wert – sei es für Geschichtsliebhaber, Elvis-Fans oder Genießer auf der Suche nach neuen Geschmackserlebnissen! Appetit bekommen? Dann lest hier weiter.