Gibt es auf Kuba Internet? Funktioniert es wie überall sonst auch? Hier ein paar wichtige Informationen zum Internet auf Kuba.
Auf einer Reise durch bekommt man in regelmäßigen Abständen ein „Naturspektakel“ zu sehen, dass es an anderen Orten kaum noch zu beobachten gibt. An Straßenkreuzungen, auf Plätzen oder vor Hotels finden sich haufenweise Menschen zusammen, die zwar nicht miteinander kommunizieren, aber augenscheinlich mit irgendwem. Sie haben alle eines gemeinsam: Jeder einzelne starrt auf sein Handy und befindet sich im Internet. Als unwissende Person fragt man sich zunächst, warum so viele Leute auf einer Stelle „rumlungern“ wo doch so viel Platz ist um sich zu verteilen. Die Erklärung für dieses Phänomen ist jedoch ganz simpel.
Auf Kuba gibt es kein mobiles Datennetz. Also versammeln sich die Einheimischen, und einige Touristen natürlich auch, an WiFi-Hotspots der dortigen Telefongesellschaft ETECSA. Um diese Hotspots nutzen zu können benötigt man eine Telefonkarte, die man an öffentlichen Verkaufsstellen der Telefongesellschaft oder auch an manchen Hotelrezeptionen erwerben kann. Eine Karte enthält immer eine Stunde Internet und kostet 1,50 CUC. Die Guthabenkarten sind an jedem Hotspot, ob im Hotel oder an öffentlichen Plätzen, einsetzbar.
Der Kauf der Guthabenkarten an Hotelrezeptionen ist recht einfach. Man fragt nach einer Karte, bezahlt und kann dann eine Stunde surfen. In der Regel haben auch einige Hotels Hotspots.
An öffentlichen Verkaufsstellen, zum Beispiel in Havanna gegenüber dem Hotel Sercotel Paseo Habana, gestaltet sich der Kauf etwas komplizierter. In der Regel erkennt man die Verkaufsstellen an der langen Menschenschlange vor der Eingangstür des Geschäfts, wobei dies bei fast allen Geschäften der Fall ist. Der Eingang wird meist von einem Security-Mitarbeiter bewacht welcher entscheidet, ob man eintreten darf oder nicht. Hier sollte man nicht auf eigene Faust einfach die Tür aufreißen, sondern darauf warten, dass man hereingelassen wird. Ist man erstmal drinnen hat man nicht das Gefühl hier eine Internetkarte kaufen zu können. Man fühlt sich ein bisschen wie bei einem Amt gepaart mit einer Filiale der Deutschen Post.
Ein „Beamter“ in Uniform sitzt hinter einem Tresen und fragt was man will. Sobald man verständlich machen konnte, dass man nur eine Stunde Internet kaufen möchte werden erst einmal die Reisepässe verlangt und akribisch kontrolliert. Im Anschluss daran muss ein Formular ausgefüllt werden mit den Daten, die im Pass stehen, und unterschrieben werden. An dieser Stelle überfällt ein irgendwie ein mulmiges Gefühl, weil es sich um einen sehr strikten und bürokratischen Prozess handelt, der eher an die Einreise in die USA erinnert. Keine Angst, das ist ein normaler Prozess.
Die Waschmaschine frei Haus kam nicht und wir konnten auch ansonsten unsere Reise unbehelligt weiter fortsetzten. Nachdem der, nennen wir es mal Registrierungsprozess, abgeschlossen ist bekommt man die Karte im Scheckkartenformat ausgehändigt, rubbelt das Feld mit den Login-Daten frei. Das Einloggen ist auch auf der Karte in englischer Sprache erklärt. Wenn es nicht direkt funktioniert, man muss es einfach so lange versuchen bis man drin ist.
Die Verbindung ist relativ langsam, aber für ein paar WhatsApp Nachrichten und ein Bild in die Heimat allemal ausreichend. Ansonsten sollte man auf Kuba mal die internetfreie Zeit genießen. Wo sonst kann man sich mal in dieser Art und Weise seines Handys entwöhnen… Lest hier den kompletten Kuba-Bericht.
Und hier nochmal die Key-Facts:
- 1 Stunde Internet = 1 Karte, kostet 1,50 CUC.
- Bei öffentlichen Verkaufsstellen unbedingt den Reisepass mitnehmen.
- Die Hotspots außerhalb des Hotels erkennt man direkt an den Menschenansammlungen.
- Da das Internet alleinig von der Telefongesellschaft ETESCA bereitgestellt wird, kann man mit der Karte an jedem beliebigen Hotspot, ob Hotel oder öffentlich, surfen.